Schweizer tanken trotz Preisexplosion «fröhlich weiter»
Wegen dem Ukraine-Krieg sind die Benzinpreise weltweit gestiegen – auch in der Schweiz. Trotzdem wird munter weitergetankt.
Das Wichtigste in Kürze
- Benzin ist in der Schweiz wegen dem Ukraine-Krieg immer noch teuer.
- Dennoch zeigen Zahlen: Schweizer verzichten deswegen nicht aufs Auto.
- Erst längerfristig könnte sich das Verhalten der Menschen ändern, erklären Experten.
Noch immer liegen die Benzinpreise in der Schweiz deutlich über zwei Franken. Im März stiegen die Kosten für einen Liter Treibstoff über Nacht um satte 25 Rappen.
Bei einer Umfrage an Tankstellen erklärten damals mehrere Schweizerinnen und Schweizer gegenüber Nau.ch, dass sie künftig das Autofahren auf ein Minimum reduzieren wollen. Aber haben sie das auch tatsächlich getan?
Nein, wie die Zahlen der Erdölvereinigung «Avenergy» zeigen.
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Nau.ch / Drone Air Media - Das sind die Meinungen von Murat, Hans-Peter und Pavel zu den steigenden Benzinpreisen.
Trotz Preisanstieg viel Benzin verkauft
Zwar ging der Benzinverbrauch im April leicht zurück – von 191'000 auf 175'000 Tonnen – stieg dann aber wieder an. Im Mai, als die Preise noch weiter in die Höhe kletterten, wurden bereits wieder 185'000 Tonnen Benzin verkauft.
Das überrascht auf den ersten Blick wohl viele, nicht aber HSG-Marketingprofessorin Johanna Gollnhofer. «Preiserhöhungen beim Benzin werden immer heiss debattiert, dennoch wird fröhlich weitergetankt», erklärt sie gegenüber den Tamedia-Zeitungen.
Obwohl die Preise steigen, sinkt also beim Benzin die Nachfrage nicht entsprechend. Grund dafür ist laut der Expertin, dass die Leute kurzfristig keinen Ersatz finden. «Wer ein Auto besitzt, will es auch fahren», so die HSG-Professorin.
Langfristige Anpassungen möglich
Längerfristig gibt es aber Anpassungen, die die Menschen eher in Betracht ziehen, wenn der Benzinpreis so hoch ist. Jan-Egbert Sturm von der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH erklärt: «Wer demnächst ein neues Auto kaufen will, erwägt wegen des höheren Benzinpreises womöglich eher den Kauf eines Elektroautos. Oder auch den Umstieg auf den ÖV.»
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