Sechs Lawinentote hat der Winter schon gefordert
Der viele Neuschnee in der Schweiz hatte im Januar nicht nur positive Seiten: Insgesamt sechs Menschen kamen in diesem Winter bereits durch Lawinen ums Leben.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Oktober 2018 kamen in diesem Winter sechs Menschen in Lawinen ums Leben.
- So wurden im Januar etwa in Flums SG, Davos GR oder in Nendaz VS Skifahrer verschüttet.
Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) musste in diesem Winter 2018/2019 seit Oktober bereits sechs Lawinen-Todesopfer vermelden. Vor allem in Graubünden und dem Wallis kam es im Januar zu tödlichen Schneeunfällen.
Ihren Anfang nahmen die Vorfälle am 3. Januar: In Davos GR beim Flüela Wisshorn wurde ein 31-jähriger Snowboarder am frühen Nachmittag von einer Lawine verschüttet. Drei Tourenkollegen konnten ihn orten und selbständig aus einer Tiefe von mehr als zwei Metern bergen. Der Verletzte erlag im Spital Chur am nächsten Morgen aber seinen Verletzungen.
Lawinen in Flums SG und Silenen UR
Praktisch zur gleichen Zeit löste sich in Flums SG im Gebiet Sässli ein Schneebrett und riss einen 56-jährigen Skitourenfahrer mit. Seine hinter ihm herfahrende Begleiterin wurde von den Schneemassen verschont. Sie alarmierte die Rettungskräfte, die sofort mit der Suche begannen. Mehrere Stunden später wurde der Verschüttete gefunden und ins Spital gebracht – dort verstarb er kurz darauf.
Am selben Tag wurden in Silenen UR zwei Skitourengänger von einer Lawine erfasst. Die Schneemassen waren im Gebiet Rotgrad niedergegangen. Ein 55-jähriger Mann konnte sich selbständig befreien – er blieb unverletzt. Eine Frau konnte durch den Begleiter und eine Drittpersonen geortet und befreit werden. Zwei Tage später starb die 43-Jährige aber im Spital.
Erst drei Tage später geborgen
Am 13. Januar ereignete sich die nächste Lawine: Im Gebiet Val d'Es-cha bei Zuoz GR kehrte ein 27-jähriger slowakischer Alpinist am Abend nicht vom Skifahren zurück. Seine Begleitung alarmierte daraufhin die Rega. Diese konnte den Verschütteten aufgrund der Wetterlage und Lawinensituation erst drei Tage später nach einer Sprengung tot bergen.
Zwei Pisten-Patrouilleure von Lawine erfasst
Einen Tag darauf forderte ein Lawinenniedergang im Gebiet «Crosets» VS ein Todesopfer. Zwei Pisten-Patrouilleure wollten mit Schneesprengungen das Skigebiet sichern und wurden kurz vor dem Mittag beim «Col des Portes du Soleil» von einer ausgelösten Lawine mitgerissen.
Einer der beiden Patrouilleure konnte sich selber befreien. Gemeinsam mit weiteren Patrouilleuren konnte der zweite, 24-jährige Verschüttete unter einer eineinhalb Meter tiefen Schneedecke geborgen werden. Der Schweizer war jedoch bereits verstorben.
20-jährige Schwedin stirbt in den Schneemassen
Wiederum einen Tag später – am 15. Januar – wurde bei Nendaz VS kurz nach dem Mittag eine Lawine gemeldet. Eine 20-jährige Schwedin wurde in der Region des Plan du Fou am Mont Gond von einem Schneebrett verschüttet. Sie konnte dank ihrem Lawinensuchgerät von anderen Mitgliedern ihrer Gruppe geortet werden – jedoch nur noch tot.