So manche Pensionskasse ist zu risikoscheu
Laut einer Studie ist so manche Schweizer Pensionskasse zu risikoscheu. So falle es ihnen zunehmend schwer, ansprechende Anlagerenditen zu erwirtschaften.
Das Wichtigste in Kürze
- 2018 war das schlechteste Anlegejahr für Schweizer Pensionskassen in zehn Jahren.
- Schuld ist laut einer aktuellen Studie die Risikoaversion der Kassen.
So mancher Schweizer Pensionskasse fällt es zunehmend schwer, ansprechende Anlagerenditen zu erwirtschaften.
Das liegt einerseits an der hartnäckig anhaltenden Tiefzinsphase aber auch an der Risikoaversion der Vorsorgeeinrichtungen. Umgekehrt fahren die Institute aufgrund des hohen Immobilienanteils aber auch ein zunehmendes Risiko.
Die Pensionskassen haben ein schwaches Anlagejahr hinter sich. Mit einer durchschnittlichen Performance von -2,8 Prozent sei 2018 das schlechteste Anlagejahr für Pensionskassen seit zehn Jahren gewesen. Das heisst es in einer von der ZKB-Tochter Swisscanto heute Donnerstag veröffentlichten Studie.
Auffallend dabei ist: Aufgrund einer allzu starken Risikoaversion verzichten die Kassen auf Renditechancen. So zeigt die Studie, dass gerade Pensionskassen mit einem guten demografischen Verhältnis ihre Risikofähigkeit nicht ausnutzen.
Mit einer Rendite von 4,1 Prozent erzielten sie eine geringere Performance als Kassen mit schlechterem Verhältnis von Aktiven zu Rentnern. Diese erwirtschafteten in zehn Jahren eine Rendite von 4,5 Prozent.
Pensionskasse: Träge Asset Allokation
Obwohl sich die Tiefzinsphase verschärft hat, hat sich die Asset Allokation der Vorsorgeeinrichtungen in den letzten Jahren relativ wenig verschoben.
So erhöhte sich der Aktienanteil am Gesamtvermögen der Vorsorgeeinrichtungen trotz dem langjährigen Bullenmarkt im Durchschnitt nur leicht. Das von 27 Prozent im Jahr 2009 auf 29 Prozent im Jahr 2018.
Dagegen nahm der Immobilienanteil im selben Zeitraum um rund 6 Prozentpunkte auf 25 Prozent zu. Damit gehen die Kassen aber ein hohes Risiko vor einem allfälligen Abschwung ein.
Pensionskasse: Umwandlungssatz weiter auf Talfahrt
Die Umwandlungssätze werden gemäss der Studienautoren auch künftig weiter sinken. Bis ins Jahr 2023 wird ein durchschnittlicher Umwandlungssatz von 5,5 Prozent prognostiziert, und auch danach dürften die Umwandlungssätze weiter zurückgehen.
Um diesem Rückgang entgegenzuwirken, haben viele Vorsorgeeinrichtungen eigenständig erste Massnahmen ergriffen. So wurden beispielsweise seit 2010 die Sparziele durch eine längere Beitragsdauer und grössere Sparbeiträge um durchschnittlich 17,6 Prozent erhöht.
Um die bestehende Lücke schliessen zu können, schlagen die Studienautoren eine weitere Erhöhung des Paarbeitrags um 17,9 Prozent vor.