Sonnenenergie könnte in der Schweiz 14'000 Arbeitsplätze schaffen
In der Schweiz könnten mit einer Offensive in Sachen Sonnenenergie 14'000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Das zeigt eine Studie der ZHAW.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit einer Solar-Offensive könnten 14'000 Arbeitsplätze in der Schweiz geschaffen werden.
- Dies zeigt eine Studie der ZHAW im Auftrag der Schweizerischen Energiestiftung.
Die Schweizerische Energie-Stiftung (SES) unterbreitet einen praktikablen Vorschlag, wie die durch die Corona-Krise gestiegene Arbeitslosigkeit etwas gesenkt werden könnte: Mit einer «beherzten Solar-Offensive» könnten 14'000 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Das habe eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) Wädenswil gezeigt, welche die SES in Auftrag gegeben hat. Dies teilte die Stiftung am Freitag mit.
Mit der Energiestrategie 2050 hat die Schweizer Bevölkerung entschieden: Bei der künftigen Energieversorgung will man auf mehr Energieeffizienz und erneuerbare Energien setzen. Der Ausbau von erneuerbaren Energien wie der Sonnenenergie harzt jedoch. Dies anerkennt auch der Bundesrat, der Anfang April eine Revision des Energiegesetzes in die Vernehmlassung geschickt hat.
Potenziale der Sonnenenergie steigen
Ein Fokus der Revision liegt auf der Sonnenenergie. Die Potenziale wurden seit der Erarbeitung der Energiestrategie 2050 stark nach oben korrigiert. «Seither hat die Corona-Pandemie jedoch zu einer wesentlichen Abkühlung der Wirtschaft geführt», bedauert die SES.
Eine Studie der ZHAW Wädenswil zeigt nun laut SES auf, wie viele Arbeitsplätze durch den Photovoltaik-Ausbau geschaffen werden können. Jürg Rohrer, Studienautor und Leiter der Forschungsgruppe Erneuerbare Energien an der ZHAW, stellt fest: «Wenn wir die am einfachsten nutzbaren Flächen mit Solaranlagen bestücken, ergibt sich einen Bedarf von rund 14'000 zusätzlichen Arbeitsplätzen».
Das Arbeitspotenzial ist angeblich gemäss Studie rasch aktivierbar: 12'000 neue Stellen entstünden alleine in der Montage. Dort könnten die wichtigsten Grundlagen mit einer kurzen Anlehre von wenigen Tagen oder Wochen erlernt werden.
Etwa 2000 weitere Stellen würden für Fachplanerinnen und Fachplaner geschaffen; je nach Vorbildung würden diese eine etwa halbjährige Weiterbildung benötigen.
«Weil das neue Energiegesetz erst in einigen Jahren in Kraft treten wird, bräuchte es jedoch eine Übergangslösung. Damit heute schon Investitionen ausgelöst und rasch neue Arbeitsplätze geschaffen werden», gibt die SES zu bedenken.
Felix Nipkow, Leiter Fachbereich erneuerbare Energien bei der SES erkennt einen Dreifachnutzen: «Jetzt in die Solarenergie zu investieren hilft mit, die Klimaziele zu erreichen. Es schafft neue Stellen und stärkt erst noch die Versorgungssicherheit im Strombereich».