Sozialhilfe kürzen gemäss SKOS Studie unverantwortlich

Wie viel Sozialhilfe ist angemessen? Das ist eine Frage, die die Öffentlichkeit und Politik beschäftigt. Eine Studie sucht dazu eine wissenschaftliche Antwort.

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Nau - An der Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe werden die Folgen einer potenziellen Kürzung besprochen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das BASS hat eine Studie zum Grundbedarf von Sozialhilfebezügern durchgeführt.
  • Die Studie kommt zum Schluss, dass die Sozialhilfe heute zu tief ist.

«Weniger Sozialhilfe ist zu wenig.» Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Büros für Arbeits- und Sozialpolitische Studien BASS im Auftrag der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS). Diese präsentierte heute die Resultate im Käfigturm in Bern.

Auswirkungen von Sozialhilfe-Kürzungen

Die wissenschaftliche Analyse zeigt auf, dass der aktuell geltende Grundbedarf nur knapp ausreicht, um eine menschenwürdige Existenz zu sichern. Trotzdem werden in diversen Kantonen Kürzungen gefordert. Felix Wolffers, SKOS Co-Präsident sagt dazu: «Solche Forderungen sind gefährlich und unverantwortlich.»

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Nau - Das ganze Interview mit Felix Wolffers, dem Co‐Präsident der SKOS.

Kürzungen hätten gravierende Auswirkungen auf die Lebensumstände der Betroffenen: «Bei einer Kürzung des heutigen Grundbedarfs um 8 Prozent stehen in einer vierköpfigen Familie pro Tag und Person noch 7 Franken für Lebensmittel und Genussmittel zur Verfügung, bei einer Kürzung um 30 Prozent sogar nur noch 5 Franken.» Unter Kürzungen würden vor allem Kinder und Jugendliche leiden, in der Sozialhilfe leiden. Sie machen 30 Prozent aus.

Die Sozialhilfe ist bereits zu tief

Die statistisch ermittelten Ausgaben liegen gemäss der Studie bei 1082 Franken für eine Einzelperson. Der aktuelle Ansatz liegt bei 986 Franken und ist somit zu tief.

Wolffers fügt an, dass das Existenzminimum für eine Einzelperson heute um 60 Prozent tiefer liege, als das Existenzminimum bei der Ergänzungsleistung. Hier geht man von einem allgemeinen Lebensbedarf von 1621 Franken aus.

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Nau - Das ganze Interview mit der Studienleiterin, Heidi Stutz.