SRF-Direktor Ruedi Matter will noch länger bleiben
SRF-Direktor Ruedi Matter würde dieses Jahr pensioniert. Würde – denn gemäss SRG-Interna will er nach geschlagener No Billag-Schlacht doch noch etwas bleiben. Intern wie extern stösst er damit auf Unverständnis.
Es wäre ein passender Zeitpunkt für einen Abgang: Die No Billag-Initiative ist abgelehnt, die SRG hat Änderungen angekündigt, SRF-Direktor Ruedi Matter wird im Oktober 65 Jahre alt. Bislang ging man auch davon aus, dass sich Matter pensionieren lässt.
Der Chat-Beitrag erhielt rund 200 Likes. Wie repräsentativ das ist, lässt sich schwer sagen. Eine Replik von Arena-Moderator Jonas Projer erhielt aber deutlich weniger Zustimmung.
Jetzt sei aber alles anders, schreibt die «NZZ»: Bei der SRG Deutschschweiz seien Gespräche mit Matter im Gange. Mit dem Segen des Verwaltungsrats könnte Matter bis maximal 70 Jahre bleiben. Das irritiert offenbar viele SRF-Mitarbeiter.
Niemand ist unersetzlich
Kein guter Chef, kein Sympathieträger nach aussen
Auch ausserhalb SRF mehrt sich Kritik an Matters Sesselkleberei. SP-Nationalrat Matthias Aebischer, selbst ehemaliger SRF-Mitarbeiter, kritisiert die unsensible Art von Matter und den «Falken» genannten Alteingesessenen der SRG. Statt der nötigen Bescheidenheit forciere man die protzige Werbeallianz Admeira.
Der «NZZ» liegen Beiträge aus dem SRF-internen Chat vor. Dort fordert ein «Dok»-Redaktor ultimativ einen Neuanfang. Matter sei im persönlichen Umgang herablassend und zynisch. Nach aussen könne er keine Sympathien für SRF wecken.
Es ist nicht so, dass Matter unersetzlich wäre. Mit Ladina Heimgartner steht eine mögliche Nachfolgerin bereits in den Startlöchern. Die 37-jährige ist Chefin von Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) und stellvertretende Generaldirektorin der SRG. Im No Billag-Abstimmungskampf ist sie mit ihren souveränen Auftritten auf viel Sympathie gestossen.
Das Wichtigste in Kürze
- SRF-Direktor würde noch dieses Jahr pensioniert, will aber noch länger bleiben.
- Dies sorgt intern wie extern für Kritik, weil jetzt ein Neuanfang nötig sei.
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Nau - Noch am 6. März ging es Ruedi Matter primär um Lohnkürzungen – auch bei sich selbst.