Stadtbewohner beschweren sich über Zürcher «Wienachtsdorf»
Schon zehn Tage vor seiner Eröffnung nimmt das «Wienachtsdorf» den Zürcher Sechseläutenplatz ein. Kritische Stimmen werden laut – der Platz sei zu oft belegt.
Das Wichtigste in Kürze
- Vom 22. November bis zum 23. Dezember findet das «Wienachtsdorf» in Zürich statt.
- Der Aufbau hat schon zehn Tage davor begonnen. Bei Zürchern stosst dies auf Unverständnis.
- Jetzt haben die Stadt und die Veranstalter Stellung dazu genommen.
Am 22. November öffnet das «Wienachtsdorf» am Bellevue in Zürich seine Türen. Der Aufbau des Weihnachtsmarkts dauert zehn Tage. Während insgesamt 50 Tagen belegt er den Sechseläutenplatz. Das ist manchen Stadtbewohnern zu viel – sie hätten den Platz gerne seltener belegt. Sie wollen wissen, warum der Aufbau so lange dauert.
Laut der Mitveranstalterin Vania Kukleta braucht es in der Winterzeit viel Infrastruktur. «Der Sechseläutenplatz soll trotz Kälte zum Begegnungsort werden», erklärt sie gegenüber «SRF». Die zehn Tage seien sogar «eher knapp» bemessen. In dieser Zeit müssen 100 Hütten, ein Weihnachtsbaum, eine Eisbahn und ein beheiztes Fondue-Chalet aufgebaut werden. Aus Sicherheits- und Personalgründen ist dies nur tagsüber möglich.
Events nur an 180 Tagen im Jahr erlaubt
Im Sommer scheiterte die Initiative «Freier Sechseläutenplatz», die vorsah, dass weniger Veranstaltungen auf dem Platz stattfinden. Das Volk nahm den Gegenvorschlag an, der Anlässe an 180 Tagen im Jahr erlaubt. Beni Schwarzenbach, Präsident der GLP Stadt Zürich, setzte sich ebenfalls für das Anliegen ein. So kritisiert er auch das «Wienachtsdorf».
Es sei wichtig, dass die Stadt ihr Versprechen, den Platz zurückhaltend zu bewirtschaften, einlöse. «Es entsteht der Eindruck, dass das Gegenteil passiert», kritisiert er.
Strengere Auflagen sind kein Thema
Mathias Ninck, Sprecher des Stadtzürcher Sicherheitsdepartements, wehrt sich gegen den Vorwurf. Er beteuert, dass sich die Stadt an die Vorgaben halte. Auch jeder andere Weihnachtsmarkt der Stadt dauere einen Monat – die zusätzlichen Tage für den Auf- und Abbau des «Wienachtsdorf» seien nötig.
Die Auflagen zu verschärfen sei kein Thema. «Wenn man sie so streng macht, dass die Veranstalter den Markt nicht aufbauen können, verbietet man ihn über die Auflagen – das ist ja nicht Sinn und Zweck der Sache.»