Strafprozess gegen Staatsanwalt des Bundes eingestellt
Gegen den leitenden Staatsanwalt für Wirtschaftskriminalität des Bundes wurde wegen mehrerer Tatbestände ermittelt – bis jetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Olivier Thormann ist leitender Staatsanwalt für Wirtschaftskriminalität.
- Wegen seiner Kontakte zu einem Fifa-Mitarbeiter wurde gegen ihn Ermittelt.
Olivier Thormann wurde wegen mehrerer Tatbestände verdächtigt. Er soll einerseits sein Amtsgeheimnis verletzt haben und andererseits sich der Vorteilsannahme durch Bestechung strafbar gemacht haben.
Grund dafür ist sein Kontakt und seine Kommunikation mit einem damaligen Mitarbeiter der Fifa. Das Verfahren wurde inzwischen gänzlich eingestellt, da sich der Anfangsverdacht der Untersuchung nicht bestätigte, das Gegenteil war der Fall, wie ein Communiqué des ausserordentlichen Staatsanwalt des Bundes Ulrich Weder erklärt.
Suspendiert wegen Ermittlungen
Vor einer Woche war bekannt geworden, dass Olivier Thormann, leitender Staatsanwalt und Abteilungsleiter Wirtschaftskriminalität bei der Bundesanwaltschaft, vom Amt suspendiert worden war.
Da Ulrich Weder lediglich für den strafrechtlichen Aspekt dieser Untersuchung verantwortlich war, äussert er sich nicht darüber, ob Thormann künftig wieder in seiner alten Funktion arbeiten wird, wie er auf Anfrage von Keystone-SDA sagte.
Thormann verantwortete bei der Bundesanwaltschaft als Abteilungsleiter Wirtschaftskriminalität grosse Schweizer Strafverfahren von internationalem Ausmass. Dazu zählten etwa die Korruptionsfälle um den malaysischen Staatsfonds 1MDB, den brasilianischen Energiekonzern Petrobras sowie Ermittlungen gegen den Weltfussballverband Fifa.