Strafverfahren gegen mutmassliche russische Schlepper

Strafverfahren gegen fünf mutmassliche Mitglieder einer russischen Schlepperbande in der Schweiz.

Fünf Mitglieder einer vermuteten russischen Schlepperbande werden von der schweizerischen Bundesanwaltschaft strafrechtlich verfolgt. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Die Bundesanwaltschaft führt ein Strafverfahren gegen fünf Mitglieder einer mutmasslichen russischen Schlepperbande. Die Tschetschenen russischer Staatsangehörigkeit sollen andere russische Staatsbürger unter anderem durch die Schweiz geschleust und nach Frankreich gebracht haben. Laut Medienberichten wollten diese einem Militäreinsatz in der Ukraine entgehen.

Die Schweizer und die französischen Behörden arbeiteten in einer eigens dafür eingesetzten Ermittlergruppe zusammen, wie die Bundesanwaltschaft der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Dienstag mitteilte. Sie bestätigte damit Berichte in den Zeitungen von CH-Media. Auch das Bundesamt für Polizei (fedpol) habe die französischen Strafverfolgungsbehörden unterstützt.

Die Bundesanwaltschaft habe ein eigenes Strafverfahren eröffnet gegen fünf russische Staatsangehörige, wegen des Verdachts der Förderung der rechtswidrigen Ein- und Ausreise sowie des rechtswidrigen Aufenthalts, teilte die Behörde mit. «Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern war sehr eng und konstruktiv», lobt die Bundesanwaltschaft die französischen Behörden.

Zusammenarbeit zwischen schweizerischen und französischen Behörden

Die französische Justiz hatte im vergangenen Jahr Ermittlungen gegen ein Netzwerk von Tschetschenen russischer Staatsbürgerschaft mit Aufenthaltsbewilligung in Frankreich eingeleitet, wie aus einem Schreiben der Staatsanwaltschaft Lille vom 3. Juni hervorgeht.

Demnach nahm die französische Polizei am 28. Mai vergangenen Jahres elf Personen in und um die Stadt Reims fest. Neun Personen seien in Untersuchungshaft gekommen.

Den mutmasslichen Schleppern werde vorgeworfen, mindestens 250 bis 300 Tschetschenen für mehrere tausend Franken in Kleinbussen durch Europa nach Frankreich befördert zu haben, hiess es am Dienstag in den Zeitungen von CH-Media. In Frankreich hätten sie Asyl erhalten.