Swiss-Piloten hoffen auf Unterstützung aus der Politik

Nachdem die Swiss den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mit den Piloten gekündigt hat, hofft ihr Verband Aeropers auf Unterstützung aus der Politik.

Ein Pilot der Swiss reinigt die Cockpit-Scheibe seines Airbus A319 am Flughafen Zürich am Dienstag, den 18. September 2018 in Kloten. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Swiss hat den Gesamtarbeitsvertrag mit ihren Piloten gekündigt.
  • Aeropers hofft nun auf die Unterstützung aus der Politik.

Die Swiss wollte die Ausgaben für ihr Cockpit-Personal um fast die Hälfte senken. Nachdem die Swiss den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mit den Piloten gekündigt hat, hofft ihr Verband Aeropers auch auf Unterstützung aus der Politik. In den GAV-Verhandlungen mit der Swiss waren nicht nur Lohn und Pensionskasse ein Thema.

Gemäss Kilian Kraus, Präsident des Cockpit-Personalverbands Aeropers, waren die Piloten auch zu verordneter Teilzeit, Lohn- und Pensionskassen- Abzügen bereit. Die Swiss habe – je nach Szenario – eine Reduktion der Ausgaben von über 45 Prozent für das Cockpit-Personal angepeilt.

«Das ging uns zu weit», sagte Kraus am Freitag im Interview mit den CH-Media-Zeitungen. Der Deutsche fliegt als Kapitän für die Swiss-Schwesterairline Edelweiss. Das Kabinenpersonal und die Edelweiss-Piloten hatten sich davor mit der Firma auf neue Verträge geeinigt.

Kündigungsschutz läuft bis 2023

Kraus hofft nun auf Unterstützung aus der Politik: «Wir wünschen uns, dass die Schweizer Luftfahrtstiftung der Swiss empfiehlt, mit uns nochmals an den Verhandlungstisch zu sitzen.» Denn die Stiftung sei schliesslich geschaffen worden, um die Einhaltung des Kreditvertrags zu überwachen.

Der Aeropers-Präsident warnt jedoch vor einer Ungleichbehandlung der Schweiz durch den Lufthansa-Konzern: «Doch nun bahnt sich an, dass wir mehr abgeben sollen als unsere Kollegen in Deutschland.» Die Forderungen der Swiss seien eine gravierende Ungleichbehandlung. «Das sollte auch der Politik zu denken geben.»

Doch die nächsten Ferien sind bei vielen schon geplant: Die Fluggesellschaft Swiss etwa rechnet mit einer «sehr hohen» Nachfrage. - Keystone

Einen Trumpf haben die Piloten noch in den Verhandlungen: Ihr Kündigungsschutz läuft bis 2023, wie Kraus bestätigte – also ein Jahr über das Ende des GAV hinaus. Trotz dieser relativ komfortablen Ausgangslage seien sich die Piloten aber bewusst, dass die Swiss möglicherweise nicht ohne Entlassungen durch die Krise kommen wird.

«Aber wir möchten die Zusicherung, dass die eigenen Piloten wieder eine Anstellung erhalten, wenn sich der Markt erholt, und nicht dass günstigere Piloten von extern geholt werden,» fordert Kraus.