Swissport schickt zwei belgische Töchter in die Insolvenz

Zwei belgische Tochtergesellschaften von Swissport sind seit Jahren unprofitabel. Nun stellt der Flugdienstleister die Finanzierungen ein.

Der Flughafendienstleister Swissport leidet unter den Folgen der Corona-Pandemie. In Belgien schickt das Unternehmen zwei Tochtergesellschaften in Insolvenz.(Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Swissport stellt die Finanzierungen für zwei belgische Tochtergesellschaften ein.
  • Die Gruppe leidet an einem Umsatzeinbruch von 80 Prozent als Folge der Corona-Krise.
  • Die beiden Tochterunternehmen seien jedoch schon seit Jahren unprofitabel.

Der Flughafendienstleister Swissport International stellt die Finanzierung für zwei belgische Tochtergesellschaften ein. Auch die Gruppe insgesamt leidet mit einem rund 80-prozentigen Umsatzeinbruch unter den Folgen der Covid-19-Pandemie und braucht Liquidität.

Das teilte Swissport am Montag in einem Communiqué mit. Das Frachtgeschäft an den Flughäfen Brüssel und Lüttich sei davon aber nicht betroffen. Die beiden Gesellschaften seien bereits seit Jahren unprofitabel und mehrfach auf Finanzierung durch die Muttergesellschaft angewiesen gewesen, hiess es weiter. Verschiedene Versuche, einen Turnaround zu erreichen, seien gescheitert.

Coronavirus verschärft finanzielle Lage von Swissport

Durch die Covid-19-Pandemie habe sich die Finanzlage weiter verschärft. Ein in wenigen Monaten auslaufender Vertrag mit der grössten Airline am Brüsseler Flughafen schaffe zusätzlich für Unsicherheit. Es wurden intensive Gespräche mit Gewerkschaften, Fluggesellschaften und dem Flughafen geführt. Trotzdem habe das Management vor Ort keine Pläne vorlegen können, die eine weitere Finanzierung durch die Muttergesellschaft erlaubt hätten.

Das Logo des Bodenabfertigungsunternehmens Swissport. - Keystone

Die derzeitige Krise in der Luftfahrt zwingt Swissport dazu, eine striktere Linie bei der Finanzierung unprofitabler Tochtergesellschaften zu verfolgen. Der weltweite Umsatz sei durch die Folgen der Pandemie um rund 80 Prozent eingebrochen, hiess es. Das Unternehmen rechnet mit einem Erholungsprozess der Industrie bis weit in das Jahr 2021 hinein. Auch eine deutlich verminderten Flug-Nachfrage wird wohl länger bestehen.

Swissport suche nach zusätzlicher Liquidität, um das Unternehmen durch die Phase der Erholung zu bringen, wird weiter betont. Dabei richte sich der Fokus auf den Kapitalmarkt und man sei in Gesprächen mit Kreditgebern und Investoren. Das Management gibt sich zuversichtlich, die nötige Liquidität innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit sichern zu können.