Technische Beschneiung von Skigebieten läuft auf Hochtouren

Künstlicher Schnee auf Sörenberg LU und Engelberg OW: Deshalb rettet technische Beschneiung die Zukunft des Wintersports.

Eine Schneekanone ist im Einsatz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Schweizer Skigebieten fällt zu Beginn der Wintersportsaison Kunstschnee.
  • Er sei ein besserer Untergrund als Naturschnee und erfüllt so die Erwartungen der Gäste.

In vielen Wintersportgebieten werden in diesen Tagen die Skipisten künstlich eingeschneit. Die Beschneiung am Anfang sei zentral, heisst es in Sörenberg LU, ohne sie wäre der Schneesport nicht mehr rentabel, sagt Peter Reinle, Marketingchef der Titlis-Bahnen.

Der November und Dezember ist die Zeit der technischen Beschneiung. Es gelte, auf den Hauptpisten gute Unterlagen zu schaffen. «Kunstschnee ist die bessere Unterlage als Naturschnee», sagt der Marketingchef der Titlis-Bahnen auf Anfrage von Keystone-SDA. Er sei kompakter. Doch auch zum Fahren sei der technisch erzeugte Schnee heute viel besser als früher, sagt Reinle.

Hohe Ansprüche

Die Beschneiung am Anfang ist auch aus einem anderen Grund zentral, wie Theo Schnider, Verwaltungsratspräsident der Bergbahnen Sörenberg AG, weiss. Man müsse früh und schnell anfangen zu beschneien, weil der Gast zum Saisonauftakt optimale Pistenverhältnisse erwarte.

Reinle verweist zudem auf die gestiegenen Ansprüche der Gäste. Der Skifahrer wolle heute Schneegarantie und erwarte, dass es auf der Piste keine Steine habe.

Weniger Zeit

Auf die technische Beschneiung kann nach Ansicht der Engelberger Touristiker aus wirtschaftlichen Gründen nicht verzichtet werden. «Wir machen das richtig mit, oder der Schneesport hat keine Zukunft», sagt Reinle. Das Obwaldner Skigebiet habe in den letzten Jahren denn auch fünf Millionen Franken in die technische Beschneiung investiert. Man habe diese massiv ausgebaut.

Grund für den Ausbau war, dass heute für die technische Beschneiung weniger Zeit zur Verfügung steht. Weil es mehr warme Tage gibt, sind die Zeitfenster mit den für den Kunstschnee nötigen kalten Temperaturen kürzer geworden.

Frage des Wassers

In Sörenberg stammt das Wasser für den künstlichen Schnee aus Reservoirs, dem künstlichen Speichersee Schwand und dem natürlichen Eisee auf 1900 Metern über Meer. Die beiden Seen werden nächstes Jahr verbunden, um die Wasserversorgung zu sichern. Zum Glück habe es vor Saisonstart ausgiebig geregnet, sagt Schnider. Man brauche das Wasser neben dem Beschneien des Skigebiets auch für die fünf Bergrestaurants.

Die Bergbahnen Sörenberg investieren laufend in die technische Beschneiung, insbesondere in neue Technologien um effizienter zu schneien. Denn die beschneite Fläche könne nicht ausgedehnt werden wegen des Moorschutzes. Dort würden etwa keine grünen Flächen beschneit. 74 stationäre Lanzen und 52 mobile Propellermaschinen beschneien in Sörenberg die Hälfte der rund 60 Pistenkilometer.