Tessiner Polizistin baut betrunken Autounfall – Kollegen vertuschens

Im Tessin werden vier Polizisten angeklagt. Drei von ihnen haben einen Unfall ihrer betrunkenen Kollegin nicht wahrheitsgetreu melden wollen.

Tessiner Polizisten wollten ihre Kollegin beschützen und deren positiven Alkoholtest vertuschen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Polizistin der Kantonspolizei Tessin verursachte bei Mendrisio TI einen Unfall.
  • Die Frau sowie drei ihrer Kollegen wurden nun von der Staatsanwaltschaft angeklagt.
  • Sie hatten versucht, den positiven Alkoholtest nach dem Unfall zu vertuschen.

Die Tessiner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen vier Polizisten der Kantonspolizei erhoben. Die Anklage steht im Zusammenhang mit einem Autounfall bei Mendrisio. Bei diesem sollen drei Polizisten das Resultat des Atem-Alkoholtests ihrer Kollegin zu vertuschen versucht haben.

Ereignet habe sich der Verkehrsunfall am vergangenen Mittwoch auf der Süd-Nord-Spur bei der Autobahnausfahrt Mendrisio, schreibt die Tessiner Staatsanwaltschaft.

Der Unfallverursacherin werde Fahren in fahruntüchtigem Zustand sowie schweres und leichtes Widerhandeln gegen die Verkehrsregeln vorgeworfen. Sie war zum betreffenden Zeitpunkt bei der Gendarmerie der Kantonspolizei tätig.

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Die beiden am Unfallort anwesenden Kantonspolizisten würden wegen versuchter Beihilfe angeklagt, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Der erste, weil er die Atem-Alkoholkontrolle anstelle seiner Kollegin durchgeführt und das negative Ergebnis an die Gendarmerie weitergegeben habe.

Der zweite werde angeklagt, weil er die gleiche Falschinformation an die mit den Ermittlungen beauftragte Polizeidienststelle weitergegeben habe.

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Rund eine halbe Stunde später hätten die beiden Beamten ihren Betrugsversuch jedoch aufgegeben. Sie unterzogen ihre Kollegin doch noch einem Alkoholtest. Bei diesem sei das Resultat positiv ausgefallen, schreibt die Tessiner Staatsanwaltschaft weiter.

Auch Gruppenleiter angeklagt

Auch der diensthabende Gruppenleiter der Kantonspolizei werde wegen versuchter Beihilfe angeklagt. Der Mann habe das Atem-Alkoholtestgerät bei sich aufbewahrt, statt es den Ermittlern auszuhändigen. Erst am nächsten Tag habe er die Straftat gestanden.

Für die vier Polizisten beantragt die Tessiner Staatsanwaltschaft Geldstrafen von 15 bis 90 Tagessätzen sowie Bussen.