Tierschutz kritisiert Knies Kinderzoo wegen Elefantenreiten

Absolventen der Hochschule für Technik Rapperswil besuchten den Knie-Kinderzoo. Dabei ritten sie auf Elefanten. Vertreter vom Tierschutz sind sich uneinig.

Die Maschinenbau-Ingenieure besuchten den Knie-Kinderzoo in Rapperswil SG und sind dabei auf Elefanten geritten. - Facebook/HSR

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hochschule für Technik Rapperswil in SG feiert zurzeit die traditionelle «Frackwoche».
  • Im Rahmen dieser besuchten Maschinenbau-Ingenieure den Knie-Kinderzoo in Rapperswil.
  • Ein Tierschützer kritisiert die HSR, weil Studierende dabei auf Elefanten geritten sind.

Im Rahmen der sogenannten «Frackwoche» besuchten Maschinenbau-Ingenieure der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) den Knie Kinderzoo. Später veröffentlichte die Hochschule davon Fotos auf ihrer Facebook-Seite.

Dabei ist zu sehen, wie bis zu fünf Studenten gleichzeitig auf einem Elefanten reiten. Die negativen Kommentare liessen nicht lange auf sich warten.

Silvano Lieger, ein Zürcher Tierschützer, verbreitete den Post auf seiner persönlichen Facebook-Seite und übte heftige Kritik. «Immer wieder werden Menschen darüber informiert, bei Auslandsreisen doch aufs Elefantenreiten zu verzichten», so Lieger.

Dass eine etablierte Schweizer Hochschule ein solches Verhalten fördere, sei bestenfalls befremdlich. «Die Tatsache, dass dies vom Kinderzoo überhaupt erlaubt wird, ist jedoch absolut inakzeptabel.»

Die Familie Knie sei stets bemüht, medial die guten Haltungsbedingungen ihrer Tiere hervorzuheben. «Solche Aussagen sind anhand dieser Bilder leider nicht mehr glaubwürdig», so der Tierschützer. Der Beitrag wurde bereits 86-mal geteilt und erhält viel Zustimmung.

Schweizer Tierschutz sieht es weniger eng

Samuel Furrer vom Schweizer Tierschutz (STS) gibt aber Entwarnung. Furrer ist Leiter der Fachstelle Wildtiere. «Die Kritik kann ich nur teilweise nachvollziehen», so Furrer. Die Belastung der fünf Erwachsen sei für den Elefanten spürbar, sei aber in einem gesunden Mass.

Zudem könne das Tier den Kopf frei bewegen und die Ohren seien ebenfalls nicht tangiert. Furrer findet aber die Kritik am Elefantenreiten nachvollziehbar. «Gerade in Ländern wie Thailand werden Elefanten extrem schlecht behandelt», so der Tierschützer.

Beim Kinderzoo sieht Furrer diese Gefahr aber nicht. «Die Elefanten werden trainiert, einige waren früher auch Zirkustiere», sagt Furrer. Er könne sich nicht vorstellen, dass das Reiten in diesem Fall ein Problem darstelle.

Gewicht ist ausschlaggebend

Es spiele keine grosse Rolle, ob Kinder, Erwachsene oder ein Sack Kartoffeln auf dem Elefanten seien. Solange das Gewicht sich in einem Rahmen bewege, so Furrer vom Schweizer Tierschutz.

Samuel Furrer vom Schweizer Tierschutz STS nimmt den Kinderzoo in Schutz. - Nau

Jedoch: «Man kann die Praxis des Elefantenreitens durchaus infrage stellen», so der Tierschützer. Dies sei dann eine Frage der Tier-Würde. Doch was sagt die Hochschule dazu, die ebenfalls kritisiert wurde?

Auf Anfrage heisst es: «Die Studierenden haben am Elefantenreiten des Kinderzoos teilgenommen, das dreimal pro Tag stattfindet und allen Kinderzoobesuchern offensteht.» Auf die Kritik wird nicht eingegangen. Der Knie Kinderzoo war für eine Stellungsnahme nicht erreichbar.