Tierschützer unterstützen Stacheldraht-Verbot
Die Luzerner Regierung sieht keinen Anlass, Stacheldrahtzäune zu verbieten. Der Schweizer Tierschutz sieht das anders.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Luzerner Regierungsrat stellt sich gegen ein Verbot von Stacheldraht.
- Der Schweizer Tierschutz würde ein Verbot unterstützen.
In einem Postulat forderte die grüne Luzerner Kantonsrätin Monique Frey, dass die Regierung Stacheldrahtzäune verbieten soll. Ihr Argument: Die scharfen Spitzen mache den Zaun gefährlich für Mensch und Tier.
Der Regierungsrat sieht zwar auch, dass Stacheldrahtzäune ein «nicht zu unterschätzendes» Verletzungsrisiko darstellen. Vor einem Verbot will er aber nichts wissen. Er hat das Postulat darum abgelehnt.
Rückendeckung kriegt Frey jetzt vom Schweizer Tierschutz STS. «Stacheldraht birgt ein grosses Verletzungsrisiko und ist manchmal sogar eine tödliche Falle», sagt Samuel Furrer, Leiter Fachstelle Wildtiere. Er würde ein Verbot «auf jeden Fall» unterstützen.
Statistik fehlt
Wie viele Tiere jährlich von den Stacheldrahtzäunen verletzt werden, weiss Furrer nicht. «Da gibt es leider keine Statistik dazu, es kommen aber Wild- wie auch Weidetiere in Frage.»
Der Tierschützer schlägt mehrlitzige Zäune vor. «Je nach Situation auch mit Strom.» Er hält aber fest, dass kein Zaun per Se unbedenklich sei. «Allerdings bergen Weidenetze, Knotengitter oder eben auch Stacheldrahtzäune ein höheren Risiko für Verletzungen.»