Touristen-Frust wegen geschlossenen Zürcher Beizen

Wer aktuell einen Restaurantbesuch in Zürich plant, steht vielerorts vor verschlossenen Türen. Wegen Betriebsferien und Überstunden sind zahlreiche Beizen zu.

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Nau.ch - In Zürich gibt es viele Restaurants, die zurzeit wegen Betriebsferien geschlossen sind. Wer aber offen hat, wird gut besucht.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer aktuell auswärts essen will, hat vielerorts eine spürbar kleinere Auswahl als sonst.
  • Gerade in den Städten haben zahlreiche Beizen Betriebsferien.
  • Zu den Schulferien und dem Personalmangel kommen unzählige Überstunden hinzu.

Im Sommer ist Zürich bei Touristen besonders beliebt: Die vielen Beizen in der Innenstadt laden sowohl tagsüber, als auch abends zum Verweilen ein. Doch die Suche nach einem passenden Restaurant stellt sich aktuell oft als schwierig heraus.

Denn: Viele Beizen sind gar nicht erst geöffnet, weil sie im Moment Betriebsferien haben.

Eine kanadische Touristin ist frustriert. Sie sagt zu Nau.ch: «Wir wollten am Samstagabend essen gehen. Aber drei von vier Restaurants, die wir besuchen wollten, waren geschlossen. Und das mitten in der Stadt.» Darunter auch Top-Adressen wie etwa die Brasserie Lipp an der Uraniastrasse.

Das Restaurant Pumpstation am Zürcher Utoquai erfreut sich an lauen Sommerabenden grosser Beliebtheit. - peclard.net

Wer einen Tisch will, muss deshalb auf die bekannten Hotspots ausweichen. Der Zeughauskeller am Paradeplatz etwa platzte am Wochenende aus allen Nähten. Sogar bei strömendem Regen standen Touristen draussen Schlange – manche ohne Schirm.

Wer Schnitzel, Kartoffelsalat oder Älplermagronen wollte, brauchte viel Geduld. Die Mitarbeiter arbeiten im Akkord. Und haben auf Anfrage nicht einmal Zeit, genaue Kundenzahlen zu nennen.

Betriebsferien wegen Personalmangel?

Bei Gastrosuisse bestätigt man auf Anfrage, dass derzeit mehr Beizen geschlossen sind. Und erklärt: Der «allgemeine Fachkräftemangel» habe wohl dazu geführt, «dass mehr Unternehmen Betriebsferien einlegen müssen». Hinzu komme, dass sich während der Kurzarbeit bei den Branchenangehörigen viele Ferientage angesammelt haben, welche nun bezogen werden müssen.

Stühle und Tische stehen vor einem geschlossenen Restaurant in Zürich. - Keystone

Sprecherin Daniela Kimmich begründet: «Wenn ein grosser Teil der Belegschaft Kinder im schulpflichtigen Alter hat, können die Angestellten oft nur im Sommer Ferien nehmen. Gerade für kleinere Betriebe bedeutet das oftmals, dass sie den Betrieb schliessen müssen, weil nicht ausreichend Personal vorhanden ist.»

Touristisch geprägte Restaurants und Saisonbetriebe, die im Winterhalbjahr schliessen, verzichteten hingegen öfters auf Betriebsferien.

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