Unwetter im August führte zu 1260 Schadenmeldungen

Das Unwetter vom 12. August hinterlässt im Kanton Bern eine Spur der Verwüstung mit einer Schadensumme von rund 30 Millionen Franken.

Nach Unwettern trat der Mühlebach am 12. August 2024 über die Ufer und verwüstete den Ortsteil Änderdorf. Zahlreiche Personen mussten daraufhin evakuiert werden. - KEYSTONE/Julien Grindat

Bei der Gebäudeversicherung Bern (GVB) sind im ganzen Kanton Bern 1260 Schadenmeldungen im Zusammenhang mit dem heftigen Unwetter vom 12. August eingegangen. Die Schadensumme entspricht der bereits kommunizierten Schätzung von 30 Millionen Franken, wie die GVB am Dienstag mitteilte.

Die Gemeinde Brienz im Berner Oberland war von den Unwettern besonders stark betroffen. Der Wert der 49 beschädigten Gebäude in der durch die Gemeinde definierten Planungszone belaufe sich auf zirka 23 Millionen Franken, teilte die GVB mit.

In Brienz stehen demnach zusätzliche Schätzungsexperten im Einsatz. Erst nach einer vollständigen Räumung sei es möglich, einzelne beschädigte Gebäude im Detail zu besichtigen. Je nach Schwere der Schäden seien dann weitere Massnahmen nötig – von leichten Reinigungsarbeiten bis hin zum kompletten Wiederaufbau.

Brienz nicht allein betroffen

Mit 167 Meldungen habe Brienz jedoch nicht die höchste Anzahl an gemeldeten Schäden verzeichnet. In Leissingen gingen sogar noch mehr ein – insgesamt waren es dort ganze 284 und in Unterseen 233 Schadenmeldungen, wie es weiter hiess. Die häufigste Ursache sei Hagel gewesen, gefolgt von Hochwasser, Sturmwind und Erdrutsch.

Bisher seien Kostengutsprachen in der Höhe von rund 11 Millionen Franken erteilt worden. 200 kleinere Fälle seien vollständig erledigt worden.

Keine Todesopfer zu beklagen

Am Abend vom 12. August war ein schweres Gewitter über das Berner Oberland gezogen. Im Brienzer Ortsteil Aenderdorf türmten sich am nächsten Tag die Schuttmassen teilweise meterhoch. Tote oder Schwerverletzte gab es nicht.