USA setzen Schweizer Anwälte auf Sanktionsliste
Das US-Finanzministerium setzt zwei Zürcher Anwälte auf die Sanktionsliste. Die Schweiz gerät unter Druck im Kampf gegen Russland-Sanktionen.
Die USA erhöhen den Druck auf die Schweiz im Zusammenhang mit den Russland-Sanktionen. Wie die «NZZ» berichtet, hat das US-Finanzministerium zwei Zürcher Anwälte auf die Sanktionsliste gesetzt.
Die betroffenen Juristen sind Andres Baumgartner und Fabio Libero Delcò. Laut «NZZ» werden sie beschuldigt, russischen Kunden bei der Umgehung von Sanktionen geholfen zu haben.
Diese Massnahme ist Teil einer grösseren Aktion der USA. Das US-Finanzministerium hat am Dienstag insgesamt 275 Personen und Firmen aus 17 Ländern sanktioniert.
Ausnahmeregelung beim Geldwäschereigesetz in Kritik
Die Entscheidung der US-Behörden wird in Verbindung mit einer Klausel im schweizerischen Geldwäschereigesetz gesehen. Anwälte und Treuhänder werden darin von bestimmten Berichtspflichten befreit. Anwälte könnten laut US-Botschafter Scott Miller ohne Kontrolle als Mittelsmänner fungieren.
Miller warnte die Schweiz vor den damit verbundenen Reputationsrisiken. Er forderte, Gegenmassnahmen zu ergreifen, um zu verhindern, dass das schweizerische Recht für illegale Finanzaktivitäten ausgenutzt wird.
Betroffene Anwälte weisen Vorwürfe zurück
In einer Erklärung weisen Baumgartner und Delcò die Vorwürfe entschieden zurück. Sie bezeichnen sich selbst als «Bauernopfer» in einem geopolitischen Wettbewerb. Zugleich betonen sie, dass sie immer alle relevanten Gesetze einhalten.
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