Video für Neulenker lanciert - «chillen statt killen»

Neulenker sollen dank einem Video-Tutorial auf dem Weg zum definitiven Führerausweis unterstützt werden. Diesen verlieren jährlich über 1500 Personen.

Durchschnittlich verlieren jährlich 1500 Neulenkerinnen und Neulenker ihren Fahrausweis. Sie müssen die Fahrausbildung von Grund auf neu beginnen. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein neues Video soll Neulenker auf dem Weg zum definitiven Führerausweis unterstützen.
  • Jährlich verlieren über 1500 Neulenker ihr Permis auf Zeit.
  • Damit müssen sie die Fahrausbildung von Grund auf neu beginnen.

Mit acht Tipps rund ums Auto- und Motorradfahren soll das Unfallrisiko der Junglenker minimiert werden. Dies teilt die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) am Dienstag mit.

«Chillen statt killen»

Unter den Ratschlägen befinden sich unter anderem folgende: mehr Abstand halten, chillen statt killen, indem auf aggressives Fahren verzichtet werde und null Alkohol und Drogen. Das Tutorial-Video wurde in Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Strassenverkehrsämter (Asa) veröffentlicht.

Zweiphasenausbildung für Neulenker

Den Führerausweis fürs Auto oder fürs Motorrad gibt es seit 2005 zuerst nur provisorisch. Mit dieser Zweiphasenausbildung sollen Neulenker eine Probezeit von drei Jahren überstehen.

Ein erster Verstoss gegen die Verkehrsregeln führt zum vorübergehenden Entzug des Führerausweises auf Probe. Es folgt die Verlängerung der Probezeit um ein Jahr. Bei rund 6900 Neulenkenden pro Jahr ist dies der Fall.

Bei einem Verstoss gegen die Verkehrsregeln wird den Neulenkern der Ausweis für ein Jahr entzogen. Dies geschieht jährlich rund 6900 Mal. - Keystone

Beim zweiten Verstoss während der Probezeit wird der Ausweis annulliert. So müssen jährlich zu durchschnittlich 1500 Neulenkende ihre Fahrausbildung von Grund auf neu beginnen. Vorausgesetzt sind ein Jahr Wartezeit sowie ein verkehrspsychologisches Gutachten.

Risiko für tödlichen Verkehrsunfall bei Neulenkern viel höher

Im Jahr 2012 hatte die BFU im Auftrag des Bundesamts für Strassen (Astra) die Wirksamkeit der Zweiphasenausbildung evaluiert. Der Schlussbericht zeigte damals, dass der Rückgang der schweren Verkehrsunfälle wesentlich stärker ausfiel – um mehr als 10 Prozent.

Das Risiko eines tödlichen Verkehrsunfalls ist bei Neulenkern viel höher als bei geübten Verkehrsteilnehmern. - Keystone

Das Risiko einer schweren oder tödlichen Verkehrsunfallverletzung ist laut BFU in der Altersgruppe der Neulenker jedoch noch hoch. Es ist rund doppelt bis viermal so hoch wie bei den 25- bis 64-Jährigen.