Viele Schweizer im Dauerstress

Die Zürcher Forschungsstelle sotomo hat im Auftrag der Krankenkasse KPT eine Studie publiziert. Sie untersuchte, wie Schweizerinnen und Schweizer mit der Zeit umgehen.

Die Uhr beim SBB-Gebäude im Berner Wankdorfquartier. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie zeigt, dass sich 30 Prozent der Schweizer häufig gestresst fühlen.
  • Wer selten unter Zeitstress gerät, ist glücklicher.
  • Die Mehrheit der Befragten würde das Arbeitspensum gerne reduzieren.

Die Zeitansprüche in den verschiedenen Lebensbereichen lassen sich für viele nicht ohne weiteres unter einen Hut bringen, wie die Untersuchung zeigt. Nur ein knappes Drittel der erwachsenen Bevölkerung fühlt sich im Alltag aufgrund von Zeitmangel «selten» oder «nie» gestresst.

Überstunden führen zu Stress

Rund die Hälfte ist «manchmal» und gegen dreissig Prozent sind dagegen häufig oder fast immer gestresst. Auffällig ist, dass sich Frauen im Vergleich zu Männern vermehrt mit Zeitstress konfrontiert sehen.

Bei rund der Hälfte der Bevölkerung verursachen private Pflichten wie Hausarbeit, Betreuung oder Vereine Stress. Über ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung ist zudem von Arbeit gestresst, die in die Freizeit ausgreift - zum Beispiel in Form von Überstunden.

Eltern sind gestresst aber glücklich

Eine weitere Erkenntnis der Studie: Wer seine Lebensbereiche im Einklang hält und selten in Zeitstress gerät, hat vier Mal häufiger eine hohe Lebenszufriedenheit als jemand, der aus zeitlichen Gründen oft gestresst ist.

Eine Ausnahme bilden die Eltern. Sie sind zwar deutlich öfter gestresster als Erwachsene ohne Kinder, zugleich jedoch auch deutlich zufriedener mit ihrer Lebenssituation.

Wunsch nach Flexibilität

Die Studie fragte auch die Wünsche der Bevölkerung zum Thema Zeit ab. Demnach würden zwei Drittel der Vollerwerbstätigen ihr Pensum gerne reduzieren. Die Befragung macht auch deutlich, dass von einer Mehrheit der Erwerbstätigen flexible Arbeitszeiten als positiv angesehen werden.