Vier Kantone setzen Maximalzahl von Gästen in Klubs herunter
Die Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Solothurn und Aargau setzen die Maximalzahl für Klubs herunter. Das Contact-Tracing soll somit erleichtert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Vier Kantone haben die Maximalzahl an Besuchern in Klubs auf 100 Personen reduziert.
- Die betroffenen Kantone sind Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Solothurn und Aargau.
- Die Reduktion der Besucherzahl gilt ab Donnerstagabend.
Die Kantone haben die Rückverfolgung von Coronavirus-Infektionen im Griff. Allerdings setzen Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Solothurn und Aargau die Maximalzahl von Gästen in Ausgehlokalen auf 100 herunter. Damit wollen sie eine Überlastung des Verfolgungssystems verhindern.
Die Massnahme ergriffen die vier Nordwestschweizer Kantone in gemeinsamer Absprache, wie sie am Mittwoch mitteilten.
Sie gilt ab Donnerstagabend und in den Kantonen unterschiedlich lang. Dass Tessin hatte die Maximalzahl von Gästen in Nachtklubs bereits am vergangenen Freitag heruntergesetzt.
Landesweit gilt in Bars, Klubs, Diskotheken und Tanzlokalen die Höchstzahl von 300 Gästen. Die Kantone können die Einlassbedingungen in eigener Regie aber ändern, wenn zu befürchten ist, dass die Kontaktverfolgung Infizierter nicht gewährleistet ist
Die Kantone bewältigen dieses sogenannte Contact Tracing derzeit eigentlich problemlos, wie Kathrin Huber, stellvertretende Generalsekretärin bei der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.
Lungenliga seit Jahren im Contact-Tracing tätig
Die Teams sind demnach bereit und können bei Bedarf rasch ausgebaut werden. Die Kantone könnten dabei auf Dritte zurückgreifen. Es sind dies etwa die Lungenliga, das Schweizerische Rote Kreuz, die Spitex oder der Zivildienst. Die Lungenliga ist in der Kontaktverfolgung von Infektionskrankheiten seit Jahren tätig, obliegt ihr doch die Überwachung der Tuberkulose.
Derzeit sind nach Auskunft der GDK die Kapazitätsgrenzen nirgendwo erreicht. Schwierigkeiten erwartet die Konferenz bei grösseren und breit verteilten Ausbrüchen innert kurzer Zeit.
Gemäss weiteren Informationen der Konferenz läuft es gut mit der Ausweispflicht an Eingängen von Bars, Klubs und anderen Ausgehlokalen. Das Vorzeigen einer Identitätskarte verlangen bereits Zürich, Aargau, Solothurn oder Schaffhausen auf Empfehlung der GDK.
Schwierigkeiten bei der Rückverfolgung gab es in der Vergangenheit beispielsweise in einigen Klubs und Bars nach Neuansteckungen in den Kantonen Zürich, Aargau und Solothurn. Dabei stellte sich heraus, das zumindest bei einem Klub in Zürich die angegebenen Adressen falsch oder erfunden waren. Letztlich mussten 600 Leute in Quarantäne.
Die Armee steht sozusagen Gewehr bei Fuss, sollte sich die Lage verschärfen. Armeesprecher Stefan Hofer teilte mit, der Chef der Armee habe im Hinblick auf eine zweite Welle Planungen befohlen. Im Bedarfsfall, nach Antrag der zivilen Behörden und nach Auftrag durch den Bundesrat, könne die Armee massgeschneiderte Detachemente aufbieten.