Vier Pfoten: Traumatisierte Tiger erhalten erste Untersuchung
Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten führte erstmals eine umfangreiche medizinische Untersuchung an den beiden aus Syrien geretteten Tigern durch. Ein Team von «Vier Pfoten» evakuierte im Juli 2017 die Grosskatzen Sultan und Sayeeda gemeinsam mit elf weiteren Tieren aus einem verwahrlosten Zoo nahe der Kriegsgebeutelten Stadt Aleppo.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» rettete Mitte Juli 2017 mehrere Tiere aus einem verwahrlosten Zoo aus Syrien.
- Die zwei Tiger, welche sich jetzt in den Niederlanden befinden, wurden im März das erste Mal gründlich Untersucht.
Beide Grosskatzen waren nach der Rettung aus Syrien in einem so fragilen gesundheitlichen Zustand, dass die erste umfangreiche Behandlung erst jetzt durchgeführt werden konnte. «Beide Tiger haben Nierenprobleme, weil sie lange nicht die richtige Nahrung und zu wenig Wasser bekamen. Wir müssen die Nieren nun gut im Auge behalten, weil sie bei Grosskatzen oft zu Problemen führen. Sultan hat ausserdem ein schwaches Herz – kurz nach seiner Rettung erlitt er sogar einen Herzstillstand.» Grundsätzlich hätten sich beide Tiere aber gut erholt und ihr Zustand sich deutlich verbessert, erklärt Tierarzt Frank Göritz vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), der bereits die Rettung der Tiger begleitete, gegenüber «Vier Pfoten».
Quallvolle Vergangenheit
Die Tierschutzorganisation rettete die Tger Sultan Sayeeda Mitte Juli vergangenen Jahres gemeinsam mit anderen Tieren aus dem verwahrlosten Zoo des Vergnügungsparks «Magic World» in der Nähe von Aleppo. Die Tiger wurden schliesslich an die Niederlande überstellt. «Wir sind zufrieden mit den Ergebnissen der Untersuchungen. Sultan und Sayeeda geht es mittlerweile nicht nur körperlich besser, auch ihr Verhalten hat sich positiv entwickelt. Sie benötigen aber weiterhin intensive Pflege, damit wir sie hoffentlich irgendwann in ein grösseres Schutzzentrum bringen können», so «Vier Pfoten» Grosskatzenexpertin Barbara van Genne.