Vogelwarte Sempach LU: Ausserordentlich viele Rosenstare in der Schweiz
Der Rosenstar, der in der Schweiz nur sehr selten beobachtet wird, ist diesen Frühling in rekordverdächtig grosser Anzahl in die Schweiz eingeflogen. Grund dafür sei ein Massenvorkommen von Heuschrecken in Osteuropa, teilte die Vogelwarte Sempach mit.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz, Ungarn, Österreich, Italien und Frankreich werden zurzeit massenhaft Rosenstare gesichtet.
- In der Schweiz sind es über 80 Stück.
- Die Tiere kommen wegen dem hohen Vorkommen von Heuschrecken zu uns.
Zur Zeit halten sich in der Schweiz über 80 Rosenstare auf. Dies sei mit Abstand der grösste Einflug dieser Vögel überhaupt, sagte Livio Rey von der Vogelwarte Sempach auf Anfrage der Nachrichtenagentur «sda». Der letzte grosse Einflug habe es 1875 gegeben.
Die in der Schweiz gesichteten rosa gefärbten Vögel kommen von weit her. Ihre Brutgebiete liegen hauptsächlich in den Trockensteppen zwischen der Ukraine und Zentralasien.
Nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Ungarn, Österreich, Italien und Frankreich werden zur Zeit viele Rosenstare gesichtet. Diese Einflüge hängen mit Massenvorkommen von Heuschrecken im Westen ihrer Brutgebiete zusammen.
Heuschrecken sind die Hauptnahrung der Rosenstare. Die Vögel, die bis in die Schweiz vordringen, seien quasi über das Ziel hinausgeschossen, sagte Rey.
Die Vogelwarte geht davon aus, dass die in der Schweiz gesichteten Rosenstare bald wieder weg sein werden. Der Rosenstar sei ein Nomade. Es komme zwar vor, dass bei solchen Einflügen einzelne Individuen brüteten, doch sei es wahrscheinlich, dass sie sich nach einigen Tagen oder Wochen wieder nach Osten aufmachten.