Walliser Winzer ziehen schlechte Bilanz über Wein-Ernte
Das diesjährige schlechte Wetter führte zu einer kleinen Weinernte im Wallis. Die Winzer können sich jedoch über eine gute Qualität ihrer Weine freuen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Walliser Weinernte fiel 2021 historisch tief aus.
- Die Winzer können sich jedoch über die gute Qualität ihres Weines freuen.
- Nun sollen die Winzer Beihilfen erhalten. Dazu gehört die Erhöhung der Direktzahlungen.
Die Walliser Weinernte fällt 2021 wegen des schlechten Wetters so tief aus wie noch nie. Die Menge der geernteten Trauben ist etwa 50 Prozent geringer als in einem durchschnittlichen Jahr. Erfreulich ist hingegen die gute Qualität des Jahrgangs.
Vor allem der Frost im April und der Mehltau im Sommer hätten die Walliser Weinberge schwer getroffen. Dies teilte der Branchenverband Rebe und Wein (IVV) am Dienstag mit.
Historische Ernteausfälle
Zudem verursachte vielerorts der Hagel schwere Schäden. Zwar seien die definitiven Erntemengen noch nicht klar. Eine Umfrage bei den Mitgliedern zeige aber historische Ernteausfälle. «In der Erinnerung der Winzer war die Ernte noch nie so niedrig», schreibt die Organisation.
Laut dem Präsidenten des Verbands, Yvan Aymon, wird die Situation wegen wiederkehrender Wetterkapriolen von Jahr zu Jahr angespannter. «Die Hälfte der letzten zehn Jahre waren schwierige Jahre». Die Winzer seien sehr widerstandsfähig, aber wenn dieser Trend anhalte, würden einige von ihnen ihre Weinberge möglicherweise aufgeben. Dies befürchtet Aymon.
Kleine Ernte könnte über mehrere Jahrgänge hinweg ausgeglichen werden
Der IVV hat beim Bund und beim Staat Wallis verschiedene Schritte unternommen, um Beihilfen für den Sektor zu erhalten. Neben einer Erhöhung der Direktzahlungen an die Winzer wünscht er sich die Organisation die «Schaffung eines Klimafonds».
Ein Trost ist für die Walliser Winzer die gute Qualität der von den Unwettern und vom Mehltau verschonten Trauben. Der Jahrgang 2021 sehe vielversprechend aus, was Aromen und Alterungspotential angehe.
Anders als zum Beispiel Aprikosen sei Wein zum Glück kein Produkt zum sofortigen Konsum, sagte Aymon. So sei es möglich, die Auswirkungen der kleinen Ernte in diesem Jahr über mehrere Jahrgänge hinweg auszugleichen.