Warum die Statistik zur Lohnungleichheit nichts aussagt
Heute hat das BfS seine Statistik zur Lohnungleichheit zwischen Mann und Frau veröffentlicht. Rückschluss auf die aktuelle Situation geben diese aber kaum.
Das Wichtigste in Kürze
- Das BfS hat neue Zahlen zur Lohnungleichheit zwischen Mann und Frau veröffentlicht.
- Das neue Gesetz für die Kontrolle zur Lohngleichheit tritt erst dieses Jahr in Kraft.
- Die 2016 erhobenen Zahlen geben wenig Auskunft über die aktuelle Situation.
Neue Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen: Trotz grossem Engagement ist die Lohnungleichheit zwischen Frauen Männer noch gewachsen.
«Es sind negative Nachrichten in Bezug auf die Lohngleichheit», sagt SP-Nationalrätin Yvonne Feri. «Zum Glück haben wir kleine Schritte erreicht im letzten Jahr», fügt sie an. Aber die Zahlen zeigen: Es brauche wohl noch mehr.
Ernüchterung trotz neuem Gesetz
Die BfS-Zahlen sind ernüchternd. Besonders, weil in den letzten Monaten sehr viel für die Lohngleichheit unternommen wurde.
Demonstrationen wiesen die breiten Massen immer und immer wieder auf die Problematik hin. Und schliesslich nahm das Parlament nach viel Hin- und her ein neues Gesetz zur Kontrolle der Lohngleichheit an.
Verbesserung frühestens 2020
Genau da allerdings liegt laut SP-Ständerätin Anita Fetz der Hase im Pfeffer: «Das Gesetz zur Kontrolle der Lohngleichheit in Firmen tritt erst 2019 in Kraft.» Davon erhoffe sie sich «schon einen Effekt, der sich aber frühestens Ende 2020 Anfang 2021 zeigen dürfte».
Das BfS aber publizierte heute Statistiken, die im Jahr 2016 erhoben worden sind. «Deshalb überraschen mich die Zahlen vom BfS nicht wirklich», so Fetz.
Gesetz ist nicht genug
Das neue Gesetz wird laut Fetz «einen Effekt» haben. Dass das allerdings genügt, um die unerklärbare Lohndifferenz auszumerzen, ist zu bezweifeln.
Eine Lösung sieht Nationalrätin Feri darin, «den Kantonen auf die Finger zu schauen – Föderalismus hin oder her».