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Wegen KI-Kreis bei Whatsapp? Viel mehr User bei Threema

Bettina Zanni
Bettina Zanni

March-Höfe,

Der hartnäckige, blaue KI-Kreis auf Whatsapp nervt User. Einige rufen dazu auf, zu Threema zu wechseln. Tatsächlich verzeichnet der Messenger mehr Nutzende.

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Der Messenger Whatsapp enthält neu ein KI-Tool. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Meta-KI auf Whatsapp lässt sich nicht vollständig deaktivieren.
  • Der Schweizer Messenger Threema registriert pro Tag rund zehn Prozent mehr neue User.
  • Laut einem Digitalexperten ist es aber schwierig, Whatsapp den Rücken zu kehren.

Von einem Tag auf den anderen war er da: ein kleiner, blau leuchtender Kreis. Der in Whatsapp integrierte KI-Chatbot nervt viele User.

«Völliger Mist, der blaue Ring! Werde den nie gebrauchen. Ist nur ein Störobjekt!»

So und ähnlich schimpfen Nau.ch-Leserinnen und -Leser in den Kommentarspalten.

Jean-Claude Frick, Digitalexperte bei Comparis, bestätigt gegenüber Nau.ch: «Absolut niemand hat auf Meta-KI bei Whatsapp gewartet.» Dieses Feature könne nicht vom KI-Hype profitieren, sagt er.

Einerseits verwirre der Ring User, so Frick. Andererseits verärgere das Tool, weil es niemand auf dieser App brauche.

Whatsapp ist nicht mehr attraktiv

Zusätzlich für rote Köpfe sorgt der Kreis, weil sich das Tool nicht vollständig deaktivieren lässt. Für manche User ist die grüne App mit dem Telefon deshalb nicht mehr attraktiv.

Willst du Whatsapp verlassen?

«Alle sollen wechseln, von auf Signal/Threema etc.», ruft ein Leser in den Nau.ch-Kommentaren auf.

«Geht doch einfach alle zu Threema. Problem gelöst», empfiehlt ein weiterer Leser. Zudem werde damit ein Schweizer Produkt unterstützt.

Ein weiterer antwortet: «Das habe ich gemacht ...»

«Nutzerzuwachs in den letzten Tagen»

Der Schweizer Messenger Threema mit Sitz in Pfäffikon SZ verzeichnet aktuell mehr User, wie er auf Anfrage von Nau.ch mitteilt. Der Dienst ist kostenpflichtig und funktioniert nicht über eine Rufnummer, sondern eine Threema-ID.

Sprecherin Julia Weiss sagt: Anhand der Anzahl neu erstellter IDs sehe Threema, dass der Messenger in den letzten Tagen einen Nutzerzuwachs erfahren hat. «Es wurden im Durchschnitt rund zehn Prozent IDs pro Tag mehr erstellt als noch etwa Anfang März.»

Ob der Anstieg auf Meta-KI zurückzuführen ist, kann Weiss jedoch nicht mit Sicherheit sagen.

So könnte auch die sogenannte «Buy European»-Bewegung (Deutsch: «Kauft europäisch») ein Grund für das wachsende Interesse sein.

Auch könne der Chat-Leak der US-Regierung mit der Signal-App eine Rolle spielen. Denn nach der Panne kamen Zweifel über die Sicherheit der App auf. Einige der neuen Threema-User könnten also nicht von Whatsapp, sondern von Signal übergewandert sein.

Meta «bekannt dafür, nicht auf Wünsche der User einzugehen»

Digitalexperte Frick rechnet nicht damit, dass User in Scharen auf Threema oder andere Messenger ausweichen. Auf Whatsapp erreiche man fast jede Person, sagt er. «Es ist deshalb gar nicht so einfach, dort auszusteigen.»

User verlieren mit einem Wechsel auf andere Messenger nicht nur Kontakte von Familie und Freunden.

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Mark Zuckerberg ist CEO von Meta. Bis Meta die KI-Funktion bei Whatsapp deaktiviert, braucht es laut Jean-Claude, Digitalexperte bei Comparis, einen Usereinbruch. - keystone

Die App sei auch als Teamchat in Firmen oder Sportclubs beliebt. «Wenn das Team nicht auch zum neuen Messenger wechselt, bleibt nur, den Messenger doch weiterhin zu nutzen.»

Der Digitalexperte kann sich nicht vorstellen, dass Meta die KI-Funktion deaktivieren wird. «Meta ist bekannt dafür, nicht auf die Wünsche der User einzugehen.» Höchstens, wenn die Userzahlen einbrächen, verbanne Meta den Kringel vielleicht wieder.

Das sagt Meta

Meta sieht keinen Grund, Anpassungen vorzunehmen. Sie fügten Whatsapp regelmässig neue Funktionen hinzu, sagt ein Meta-Mediensprecher zu Nau.ch. «Diese sind wie Meta-KI gänzlich optional», so der Sprecher. Feedbacks von Usern nähmen sie immer gerne entgegen.

Der Mediensprecher macht darauf aufmerksam, dass Meta-KI erst funktioniert, sobald man dieses auch aktiv anklickt.

Wer befürchtet, dass der blaue Kreis Informationen aus Whatsapp-Chats sammelt, soll falsch liegen.

«Persönliche Nachrichten mit Freunden und Familie sind weiterhin End-zu-Ende-veschlüsselt», sagt der Meta-Mediensprecher. Zudem würden die persönlichen WhatsApp-Kontoinformationen nicht mit Facebook, Instagram oder anderen Meta-Apps verknüpft.

Den Usern von Meta-KI gibt der Mediensprecher einen Tipp ab. «Denken Sie immer daran, keine Informationen mitzuteilen, von denen Sie nicht wollen, dass Meta-KI sie erfährt.»

Kommentare

User #2048 (nicht angemeldet)

Dumme Umfrage resp. Antwortmöglichkeiten: Habe längst gewechselt oder habe den Schrott nie genutzt fehlen eindeutig!

User #5010 (nicht angemeldet)

Threema könnte so viel bekannter und beliebter sein mit einem besseren Namen und einem ansprechenden Icon

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