Weiterbildung: Geflüchtete nutzen Sprachkurse im Kanton Zürich

Zürichs Sprachförderung und Bildungsangebote für Geflüchtete verzeichnen 2023 einen starken Anstieg. Die Weiterbildung ist gefragt.

Flüchtlinge nutzen vor allem Sprachangebote im Kanton Zürich. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kanton Zürich besuchten 2023 vor allem Ukrainerinnen und Ukrainer Sprachkurse.
  • Im Vergleich zu anderen Kursen sind die Sprachkurse am beliebtesten.
  • Auch schweizweit besteht eine hohe Nachfrage.

Fast drei Viertel der Geflüchteten haben 2023 die Sprachförderung des Kantons Zürich genutzt. Wie aus einem Monitoring hervorgeht, stieg auch die Zahl der jungen Geflüchteten, die Bildungsmassnahmen in Anspruch nahmen.

33 Prozent der 16- bis 25-Jährigen hatten ein Bildungsangebot genutzt. Das sind elf Prozent mehr als 2022, wie die Direktion der Justiz und des Inneren am Donnerstag mitteilte.

Besonders stark stieg die Teilnahme von Personen mit Schutzstatus S bei den Integrationsangeboten. Mit 17'230 Personen hat sich der Anteil verdoppelt.

Weiterbildung: Ukrainerinnen und Ukrainer im Fokus

Die Ukrainerinnen und Ukrainer nähmen vermehrt an Arbeitsintegrationsmassnahmen teil, während 2022 noch fast ausschliesslich Sprachkurse besucht wurden.

Viele Migranten können in der Schweiz keine Deutschkurse besuchen, da es an Kursleitenden fehlt. - keystone

Das kantonale Integrationsprogramm umfasst 222 Angebote, von Deutschkursen bis Angeboten für Hochqualifizierte. Der Kanton Zürich startete das Fördersystem 2021.

Auch schweizweit grosse Nachfrage nach Sprachkursen

Laut dem Schweizerischen Verband für Weiterbildung (SVEB) fehlen schweizweit über 100 Kursleiterinnen und Kursleiter. Viele Migrantinnen und Migranten könnten deshalb keine Deutschkurse besuchen.

Laut SVEB gibt es mehrere Gründe für den Fachkräftemangel: So sei einerseits die Nachfrage nach Sprachkursleitenden für Deutsch gestiegen. Dies insbesondere aufgrund des Programms S, das Unterstützungsmassnahmen für Personen mit Schutzstatus S gewährleiste.

Andererseits hätten während der Coronapandemie viele ältere Kursleitende das Metier verlassen und seien nicht zurückgekehrt. Zu den Trägern der neuen Webseite gehören auch Hochschulen und Sprachkursanbieter.