WM 2018: Prostituierte werden als Fussballfans ins Land geschleust
Eine Organisation warnt vor dem Anstieg der Zwangsprostitution in Russland. Wegen der WM holen Menschenhändler ihre Prostituierten zum halben Preis ins Land.
Das Wichtigste in Kürze
- Durch grosse Sportevents wie die WM kann die Zwangsprostitution steigen.
- Prostituierte tarnen sich als Fussballfans, um leichter in Russland einzureisen.
Angesichts der Fussball-Weltmeisterschaft in Russland warnen Experten vor einem Anstieg der Zwangsprostitution. «Dieses Turnier treibt die Nachfrage nach Prostituierten in die Höhe und zieht Kunden an», teilte die Anti-Sklaverei-Organisation Alternatiwa der Deutschen Presse-Agentur in Moskau mit. Vor allem die erleichterte Einreise werde von Menschenhändlern genutzt, um asiatische und afrikanische Frauen nach Russland zu holen und sexuell auszubeuten. «Die visafreie Einreise hilft Menschenhändlern und halbiert die Kosten für den Transport der Opfer.»
Undercover als Fussballfans
Während der WM – und auch schon während des Confederations Cups im Sommer 2017 – benötigen Ticket-Inhaber kein russisches Visum, sondern nutzen zur Ein- und Ausreise eine sogenannte Fan-ID. Darauf sind viele persönliche Daten gespeichert. Die Zwangsprostituierten seien als Fussballfans getarnt eingereist, hiess es bei Alternatiwa. Schätzungen zufolge gibt es in Russland rund drei Millionen Sexarbeiter. Prostitution ist in Russland verboten.