Zahl der Tierversuche ist letztes Jahr weiter gesunken
Die Zahl der Tierversuche in der Schweiz ist rückläufig. Dies teilte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen mit.
Das Wichtigste in Kürze
- 2018 sind eine halbe Million Tiere zu Versuchen eingesetzt worden.
- Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies einen Rückgang von 4,6 Prozent dar.
- Insbesondere im Projekt zur Fisch-Überwachung kommen Tiere weniger zum Einsatz.
Weit über eine halbe Million Tiere sind 2018 für Tierversuche eingesetzt worden. Gut 16'000 wurden sehr belastenden Versuchen ausgesetzt: Diese sind schweren Schmerzen oder Angst, langfristigem Leiden, Schäden oder anderen schweren Beeinträchtigungen verbunden sind
Insgesamt ist die Zahl der für Tierversuche eingesetzten Tiere weiter rückläufig. Dies teilte wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am Freitag mit. 2018 wurden 586'643 Tiere dafür eingesetzt, fast 28'000 weniger als 2017. Das entspricht einem Rückgang von 4,6 Prozent.
Weniger Fische zu Versuchen eingesetzt
Laut BLV hat das vor allem mit einem Projekt zur Überwachung von Fischen in Gewässern zu tun. Dort wurden dem fast 20'000 Fische weniger eingesetzt. In Projekten zur Verbesserung der Fütterung und Haltung von Geflügel wurden 5000 Tiere weniger eingesetzt.
Ein Rückgang ist auch bei den sehr belastenden Versuchen zu verzeichnen. Nachdem die Zahl in den letzten Jahren ständig gestiegen war, sank sie letztes Jahr um 7,2 Prozent. Die Zahl der mittelschwer belastenden Versuche hingegen hat in den letzten zehn Jahren um 26 Prozent zugenommen. Insgesamt aber hat die Zahl der Tierversuche in dieser Periode um fast 17 Prozent abgenommen.
Bewilligung für Tierversuche notwendig
Sämtliche Eingriffe und Handlungen an Tieren zu Versuchszwecken benötigen eine Bewilligung. Im Gesuch müssen die Forschenden unter anderem aufzeigen, dass keine Alternativmethoden zum beantragten Tierversuch bekannt sind. Und die Tiere so wenig wie möglich belastet werden. Zudem müssen sie aufzeigen, dass das den Tieren zugefügte Leid durch überwiegende Interessen gerechtfertigt werden kann.
Eine Initiative will Tierversuche gänzlich verbieten. Diese ist derzeit beim Bundesrat hängig. Die Regierung lehnt das Volksbegehren als zu radikal ab. Sie warnt unter anderem davor, dass die Versorgung mit Medikamenten gefährdet sein könnte.