Zug-Drama in Yverdon – Geisel: «Er hielt seine Axt an meinen Hals»

Vor gut einer Woche hielt ein bewaffneter Mann mehrere Menschen in einem Zug nahe Yverdon fest. Jetzt spricht eine der Geiseln über das einschneidende Erlebnis.

Brad Smith war eine der 13 Geiseln im Zug in Yverdon VD. - Screenshot SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 8. Februar hält ein Mann 13 Personen in einem Zug in der Waadt fest.
  • Der Vorfall endet für den 32-jährigen Täter tödlich.
  • Eine der Geiseln erzählt: «Sein Gesicht hat sich bei mir eingebrannt.»

Brad Smith ist eine der 13 Personen, die ein Geiselnehmer am 8. Februar in einem Zug zwischen Yverdon und Sainte-Croix VD festhält. Vier Stunden müssen die Passagiere ausharren, ehe die Polizei eingreift.

Seit dem schockierenden Vorfall leide er an Panikattacken, sagt Smith in der SRF-Sendung «10 vor 10». «Es ist beklemmend. Ich habe Mühe, zu schlafen.»

«Sein Gesicht hat sich bei mir eingebrannt»

Darüber zu reden, helfe ihm jedoch, das Ganze zu realisieren und zu verarbeiten. Als der Geiselnehmer die Passagiere aufforderte, sich zu versammeln, habe er noch seine Kopfhörer getragen. «Dann legte er seine Axt an meinen Hals», erzählt Smith.

Es sei sehr furchteinflössend gewesen. Anschliessend habe sich der Täter den Geiseln «mit dem Beil über der Schulter» in den Weg gestellt. «Eingesperrt zu sein und nicht zu wissen, was passiert – das ist wohl die einschneidendste Erinnerung», sagt der 37-Jährige weiter.

Die Stimme des Täters sei bei ihm nach wie vor sehr präsent. «Das Gesicht hat sich bei mir eingebrannt. Die Worte, welcher er immer wieder benutzte, versuche ich zu vermeiden.» Den Augenblick, in dem der bewaffnete Mann sein Beil wetzte, bezeichnet Brian Smith als «Moment des Schreckens».

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Der Geiselnehmer ist während seiner Tat über Lautsprecher mit der Polizei verbunden. Schliesslich stellt er der Polizei eine Frist. «Er drohte, dass er in zwei Stunden jemanden töten werde. Da war die Stimmung schlimm, alle waren aufgebracht und ungläubig zugleich.»

Die Beamten hätten den Geiseln zwar gesagt, dass sie sich keine Sorgen machen sollen, sagt Smith. «Aber sie kamen halt lange nicht.» Nach vier Stunden stürmen Polizisten schliesslich den Zug. Der Täter wird bei der Befreiung durch einen Schuss getötet.