Zürcher Pride: Planten jugendliche Islamisten LKW-Anschlag?

Kurz vor der Zürcher Pride wurden zwei Jugendliche verhaftet. Sie sollen sich über Terroranschläge mit Lastwagen infomiert haben.

Rund 20'000 Menschen demonstrierten am vergangenen Wochenende im Rahmen des Zurich Pride Festivals. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kurz vor der Zürcher Pride am vergangenen Wochenende wurden zwei Jugendliche verhaftet.
  • Sie stehen im Verdacht, einen islamistischen Anschlag geplant zu haben.
  • Mindestens einer der beiden soll sich über Terroranschläge mit Lastwagen informiert haben.

Am vergangenen Wochenende gingen rund 20'000 Personen bei einer Demonstration im Rahmen des Zurich Pride Festivals auf die Strasse. Die Veranstaltung für die Rechte der LGBTQ-Community fand unter grossen Sicherheitsauflagen statt. Bereits im Vorfeld war es, wie offizielle Stellen bekannt gaben, zu Festnahmen gekommen.

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In dieser Woche bestätigte die Oberjugendanwaltschaft des Kantons Zürich, dass zwei Jugendliche (14,17) vor der Pride in Gewahrsam genommen wurden. Zu Details und möglichem ideologischen Hintergrund hielten sich die Ermittler bedeckt. Nun berichtet die «NZZ» unter Berufung auf mehrere unabhängige Quellen, dass beide einen islamistischen Hintergrund haben sollen.

So sei der verhaftete 17-Jährige kein Unbekannter für die Behörden. Vielmehr sei er bereits im Vorfeld durch Radikalisierung und die Weiterverbreitung von IS-Propaganda auffällig geworden. Im aktuellen Fall habe er sich online danach erkundigt, wie man mithilfe von LKW Anschläge durchführen könne.

Einer der Festgenommenen soll online direkte Terrorbezüge zur Pride und dem Veranstaltungsort hergestellt haben. (Archivbild) - Keystone

Über seinen mutmasslichen Komplizen (14) sei derweil wenig bekannt. Allerdings sei sicher, dass beide Jugendliche in Kontakt zueinander gestanden hätten. Der 17-Jährige habe zudem in einschlägigen Kanälen direkt auf die Pride Demonstration verwiesen.

Erinnerungen an frührere LKW-Anschläge

Die mutmasslichen Anschlagspläne wecken besorgniserregende Erinnerungen. Im Sommer 2016 raste ein islamistischer Attentäter mit einem LKW über die Promenade von Nizza (F). Hierbei tötete er 86 Menschen, rund 400 weitere wurden teils schwer verletzt.

In Berlin kostete ein islamistischer LKW-Anschlag 2016 viele Menschenleben. (Archivbild) - Keystone

Ein halbes Jahr später überfuhr ein Terrorist mit einem Lastwagen Besucher eines Weihnachtsmarktes in Berlin (D). Die Tat forderte 13 Menschenleben, Dutzende Personen wurden verletzt.