Andreas Glarner: Replik auf «Die feigen Kinder-Prügler»

Es sei dicker Tobak, was Reda El Arbi in seiner Kolumne «Die feigen Kinder-Prügler» von sich gibt. Die Replik von Andreas Glarner (SVP/AG).

SVP-Nationalrat Andreas Glarner (AG). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Letzte Woche schrieb Nau.ch-Kolumnist Reda El Arbi einen Beitrag über Gewalt an Kindern.
  • El Arbi sagte, Andreas Glarner setze sich «explizit für Gewalt gegen Kinder ein».
  • Der SVP-Nationalrat antwortet nun in einem Gastbeitrag auf die Aussagen des Kolumnisten.

Reda El Arbi schreibt pauschal von «feigen Kinder-Prüglern» und spricht den meisten Gegnern der Vorlage ab, geistig gesund zu sein. Zudem attestiert er uns im gleichen Aufwisch dann auch noch, zurückgebliebene Barbaren zu sein und die gleiche psychische Verfassung wie Tierquäler und andere Sadisten zu haben.

«Fadegrad»-Kolumnist Reda El Arbi: «Es gibt kein Menschenrecht auf einen Twitter-Account.» - Nau.ch

Vor allem aber interpretiert er völlig faktenfrei, dass alle Gegner der Vorlage und somit auch ich der Meinung seien, man solle Kinder straflos verprügeln können.

Gegen «antiautoritäre Erziehung»

Selbstverständlich ist dies keineswegs der Fall – ganz im Gegenteil: Wer seine Kinder verprügelt, soll nicht straflos davonkommen. Aber ein zur rechten Zeit verabreichter Klapps auf den Hintern – und ja, auch eine Ohrfeige nach einem wie von mir im Artikel des «Tages-Anzeigers» geschilderten Vorfall, sollte doch nicht gleich den Richter auf den Plan oder gar die KESB ins Haus rufen.

Wörtlich hielt ich fest: «Wenn einer dem anderen ein Holzscheit über den Kopf schlägt und im selben Moment nicht sofort eine Ohrfeige kassiert, dann läuft etwas falsch.» Dies ist in Oberwil-Lieli tatsächlich geschehen, als meine Kinder noch zur Schule gingen. Mit viel Kuschel-Pädagogik und falsch verstandener Liebe hatte man damals versucht, diese Angelegenheit zu lösen.

Andreas Glarner putzt sorgfältig das Ortsschild seiner Gemeinde, Oberwil-Lieli. - Screenshot / SVP Wahlkampf

Dem jungen Schläger wurde seitens der Eltern immer alles durchgelassen – inzwischen wurde er ein mehrfacher Brandstifter und hat einige Male erfolglos versucht, seinem Leben ein Ende zu bereiten … Die antiautoritäre Erziehung ist nicht nur an diesem Beispiel grandios gescheitert.

Zugegeben: Auch die allzu autoritäre Erziehung scheint nicht unproblematisch. Reda El Arbi schreibt, dass er in seiner Jugend oft verprügelt worden sei. Dies ist zu bedauern – und wenn man seinen früheren Lebensweg verfolgt, scheint es bei ihm tatsächlich nicht gefruchtet zu haben ...

Seltsam übrigens: Um sich wohl weitere negative Kommentare zu ersparen, durfte er die Kommentarfunktion auf Nau.ch nach einigen ihm nicht passenden Kommentaren gleich selbst ausschalten …

Was sind seelische Verletzungen?

Was will die Initiantin mit ihrer Motion erreichen? Wortwörtlich verlangt sie: «Unsere Kinder müssen vor körperlicher Bestrafung, seelischen Verletzungen und anderen entwürdigenden Massnahmen geschützt werden.»

CVP-Nationalrätin Christine Bulliard-Marbach (FR) hat die Motion «Gewaltfreie Erziehung im ZGB verankern» vor einem Jahr eingereicht. - Keystone

Was bedeutet dies konkret? Soll es künftig verboten sein, das Kind nach dem Verüben einer Dummheit ohne Nachtessen ins Bett zu schicken? Oder soll das Durchsetzen des Anziehens von warmen Kleidern oder Schuhen im Winter künftig verboten sein? Wäre es allenfalls gar entwürdigend, sein Kind ohne Markenkleider in die Schule zu schicken?

Und das Verbot des Fernsehens oder Surfens vor dem Erledigen der Hausaufgaben – hinterlässt dies wohl «seelische Verletzungen»? Und wollen wir wirklich in unserer Familien – im innersten Bereich unseres Privatlebens – den Nachbarn als Denunzianten und somit praktisch bald den Richter als Oberaufsicht im Haus haben?

Häusliche Gewalt verursacht hohe Kosten bei Sozialhilfe

Seltsam: Bei der häuslichen Gewalt, welche gemäss uns vorliegenden Zahlen und Aussagen von Polizisten in der Mehrheit von gewissen ausländischen Nationalitäten verübt wird (also direkt importiert ist) schweigen Reda El Arbi, seine Genossen und sogar die Genossinnen vornehm.

Sogar SP-Bundesrätin Sommaruga weigerte sich trotz mehrmaligem Nachfragen anlässlich einer Parlamentsdebatte zum Thema, zuzugeben, dass Ausländer generell und gewisse Nationalitäten einen überaus hohen Anteil an häuslicher Gewalt haben.

Viele Schweizer Kinder erleben zu Hause körperliche und/oder psychische Gewalt. - keystone

Übrigens: Bei der häuslichen Gewalt handelt es sich in der Regel um echte Prügeleien – und die oft anwesenden Kinder leiden tatsächlich ob solchem Geschehen. Die Fremdplatzierungen nach solchen Taten verursachen oft Kosten von zehntausenden von Franken – monatlich, wohlverstanden.

Und natürlich regt Reda El Arbi an, man solle, statt dem Kind einen Klapps auf den Hintern zu geben, besser therapeutische Hilfe holen – wohl, damit seine linke Klientel wieder zu neuen Aufträgen kommt… Gerade letzte Woche erfuhren wir via Medien von einer Flüchtlingsfamilie, welche die Gemeinde in 5 Jahren über 1.3 Mio. Franken gekostet hat.

Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde sorgt mit einer Entscheidung in der Westschweiz für Kopfschütteln. - Keystone

Vor allem wegen häuslicher Gewalt – aber natürlich dann in direkter Folge auch wegen der völlig überbordenden und gleichzeitig auch überforderten Sozialhilfeindustrie, welche bei solchen Fällen so richtig zulangt und abschöpft!

Also: Statt eines neuen Gesetzes ist doch gesunder Menschenverstand gefragt. Und damit ist weiss Gott nicht prügeln gemeint – aber auch nicht die antiautoritäre Erziehung, welche der Gesellschaft äusserst seltsame Mitmenschen beschert hat.

Ein gesundes Mittelmass also, bei welchem es durchaus auch mal einen Klapps auf den Hintern erträgt – und nicht ein neues Gesetz, welches den Honigtopf für Therapeuten, Anwälte, Richter und die Sozialindustrie weit öffnet! Denn wie sagte weiland schon Montesquieu: Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu erlassen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu erlassen.

-----------

* Hinweis der Redaktion: Die Redaktionsleitung entscheidet eigenständig, in welchen Fällen die Kommentarfunktion geschlossen wird.