Gastbeitrag: Krebskranke Kinder – Hoffen auf Heilung

Innovative Krebstherapien sind die grossen Hoffnungsträger für krebskranke Kinder und ihre Eltern. Der Zugang dazu aber bleibt schwierig. Ein Gastbeitrag.

Die Schweizer Kinder- und Universitätskliniken bemühen sich verstärkt darum, die Heilungschancen von an Krebs erkrankten Kindern zu erhöhen. - zVg/Kinderkrebs Schweiz

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer noch stirbt in der Schweiz fast jede Woche ein Kind an Krebs.
  • Kinderkrebs ist für die Pharmaindustrie kein lohnendes Geschäft.
  • Die meisten werden mit Medikamenten behandelt, die nur für Erwachsene zugelassen sind.
  • Fehlende finanzielle Mittel und administrative Hürden behindern die Kinderkrebsforschung.

Jedes Jahr erhalten in der Schweiz rund 350 Kinder und Jugendliche die lebensbedrohliche Diagnose Krebs. Auch wenn sich die Heilungschancen für junge Krebspatienten in den letzten Jahrzehnten wesentlich verbessert haben, stirbt immer noch fast jede Woche ein Kind an Krebs.

Zudem kämpft die Mehrheit der ehemaligen Kinderkrebspatienten mit Spätfolgen, die ihre Lebensqualität dauerhaft beeinträchtigen können.

300 Kinder und Jugendliche erkranken in der Schweiz jährlich an Krebs. - Pexels

Während innovative Krebstherapien die Erwachsenenmedizin revolutionieren, werden die meisten krebskranken Kinder weiterhin mit Medikamenten behandelt, die vor Jahrzehnten entwickelt wurden und nur für Erwachsene zugelassen sind.

Der Grund: Krebs bei Kindern ist für die Pharmaindustrie schlichtweg kein lohnendes Geschäft. Da Kinder aber nicht an den gleichen Tumorarten erkranken und anders auf diese Therapien als Erwachsene reagieren, ist ihre Anwendung trotz einer hohen Wirksamkeit problematisch.

Fast jede Woche stirbt in der Schweiz ein Kind an Krebs. - Kinderkrebs Schweiz

Angesichts der Dringlichkeit bemühen sich die Schweizer Kinder- und Universitätskliniken verstärkt darum, die Heilungschancen ihrer jungen Patienten weiter zu erhöhen und gleichzeitig die Toxizität der Behandlungen zu verringern.

Fehlende finanzielle Mittel und hohe administrative Hürden führen jedoch dazu, dass sie in ihren Bemühungen kontinuierlich ausgebremst werden. Da die staatliche Unterstützung bei weitem nicht ausreicht, sind sie gezwungen, ihre Forschungsprojekte über Spendengelder und Drittmittel zu finanzieren. Das bindet viele Ressourcen und schafft Unsicherheiten.

Die Entwicklung neuer Krebstherapien für Kinder kommt nur langsam voran

Neuartige Therapieansätze wie zum Beispiel die CAR-T-Zelltherapie versprechen einen Paradigmenwechsel in der Behandlung gewisser Krebsarten bei Erwachsenen. Sie sind auch die grossen Hoffnungsträger in der Kinderonkologie, da sie Krebszellen gezielter angreifen.

Erste Studien zeigen beeindruckende Heilungserfolge bei Kindern mit bestimmten Krebsarten, die nicht auf Standardtherapien ansprechen oder einen Rückfall erleiden und sind oftmals die einzig verbleibende Behandlungsoption.

Krebs beim Kind ist eine Herausforderung für die ganze Familie. - Pexels

Der Zugang zu innovativen Therapien lässt jedoch häufig auf sich warten. Damit aber alle krebskranken Kinder und Jugendlichen in der Schweiz mit den bestmöglichen und modernsten Therapien behandelt werden können, ist eine aktive und finanziell abgesicherte Forschung, die auf diese spezifische Patientengruppe ausgerichtet ist, entscheidend. Nur so können bestehende Behandlungsansätze optimiert sowie die Einführung neuer Therapien und Medikamente sichergestellt werden.

Mit seiner neuen Sensibilisierungskampagne «Kinderkrebsforschung - Hoffen auf Heilung» macht der Dachverband Kinderkrebs Schweiz auf die grossen Herausforderungen in diesem Bereich aufmerksam.

Wer steht hinter «Kinderkrebs Schweiz»?

Der Dachverband Kinderkrebs Schweiz wurde 2015 gegründet. Zu seinen Mitgliedern gehören die landesweit grössten Kinderkrebsorganisationen. Im Fokus der Tätigkeiten steht der gemeinsame Kampf gegen Krebs bei Kindern und Jugendlichen mit dem Ziel, die Situation der Betroffenen in der ganzen Schweiz zu verbessern.

Mehr Informationen gibt es unter kinderkrebs-schweiz.ch. Sie können dort auch spenden.