Drogen erschnüffeln: Sind Bienen die besseren Spürhunde?
Bienen sind nicht nur wichtig für die Natur, sie könnten auch bei der Fahndung nach Drogen nützlich sein. Dies, weil sie so einen guten Geruchssinn haben.
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Nau - Könnten Bienen die besseren Drogenfahnder sein als Spürhunde? Ob dies realistisch ist, beantwortet Jean-Daniel Charrière, Leiter Zentrum für Bienenforschung.
Das Wichtigste in Kürze
- Bienen haben einen guten Riecher - Das macht die Insekten spannend für die Polizeiarbeit.
- Die Idee: Bienen könnten bei der Fahndung nach Drogen die Spürhunde ersetzen.
- Trotz Dressur-Möglichkeiten haben Experten Zweifel.
Bienen riechen hervorragend. Doch kann man die Insekten deshalb als eine Art geflügelten Mini-Spürhund nutzen? Das Thema beschäftigt gerade die deutsche Gewerkschaft der Polizei.
Dort stellte die 22-jährige Polizistin und Hobbyimkerin Sonja Kessler aus Köln ihre Bachelorarbeit vor. Unter der Überschrift «Spürbienen - eine Revolution für die Polizeiarbeit?» brachte sie eine Idee aufs Trapez, die nun breit diskutiert wird.
Auch in der Schweiz wecken die fliegenden Schnüffler Interesse.
«Auf Drogen dressierte Bienen sind realistisch»
Jean-Daniel Charrière betont: «Bienen können hervorragend verschiedene Düfte erkennen.» Charrière ist Leiter des Zentrums für Bienenforschung und sieht es durchaus als möglich, dass Bienen erfolgreich Drogen und Sprengstoff aufspüren könnten.
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Nau - Wie realistisch ist es, Bienen als «Drogenschnüffler» einzusetzen?
Der gute Riecher sei für Bienen überlebenswichtig: «Nur so können sie mit Artgenossen Kontakt aufnehmen oder Nahrung finden. Ein Rapsfeld etwa kann eine Biene schon von Weitem problemlos ausfindig machen», sagt Charrière.
Die Dressur funktioniere bei Bienen ähnlich wie bei den Spürhunden, erklärt Jean-Daniel Charrière. «Wenn die Biene etwas erkennt und dafür belohnt wird, kann sie sich das merken.»
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Nau - Können Bienen als Drogenfahnder eine ähnliche Ausbildung wie Spürhunde absolvieren.
Ob diese Fähigkeit die Bienen zu einen würdigen Ersatz der Spürhunde macht, wagt Charrière aber zu bezweifeln. Denn: «Bienen haben eine viel kürzere Lebensdauer als ein Spürhund.» Wirklich lohnen würde sich eine Dressur dadurch kaum.
Ausgefallene Forschung oder Schnapsidee?
Sonja Kessler wurde für ihre Arbeit vom diesjährigen Europäischen Polizeikongress mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.
Die junge Polizistin ist überzeugt, dass Bienen der Polizei einen wichtigen Dienst erweisen würden: «Mittels der Belohnungsmethode können ganze Bienenvölker konditioniert werden», schreibt sie in dem GdP-Artikel.
Auch in der Gewerkschaft stösst die Idee auf Zuspruch. «Man sollte das Thema nicht belächeln», sagt Michael Zielasko, Redakteur und Gewerkschaftssprecher. «Wir nehmen das schon ernst.»
Er habe viele positive Rückmeldungen bekommen. Für die Bundespolizei etwa könnten Bienen interessant sein – nicht als Ersatz, aber als sinnvolle Ergänzung zu Spürhunden.