In Luzern gibt es nun Jodel als Studium
Jodeln gehört zur Schweiz wie die Milch zur Kuh. Doch Jodeln will gelernt sein. An der Hochschule Luzern gibt es neu das erste Jodel-Studium der Schweiz.
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Nau - In Luzern kann man nun Jodel studieren. Dozentin, Nadja Räss und Studentin Dayana Pfammatter geben einen Einblick.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Herbst gibt es in Luzern das erste Jodel-Studium der Schweiz.
- Das Hauptfach Jodel ist Teil des Bachelors in Volksmusik.
- Acht Studentinnen besuchen derzeit den Jodel-Unterricht.
Früher diente er als Telefon in den Alpen. Heute ist der Jodel ein Stück Tradition. Jodlerfeste verzeichnen regelmässig Besucherrekorde. Auch in der Hitparade fand der Jodel dank Bligg oder Gölä ein Revival. Nun wird der Gesang gar professionalisiert, dank dem ersten Jodel-Bachelorstudiengang der Hochschule Luzern.
Luzern als Herz der Schweizer Volksmusik
Seit September werden Studenten im neuen Hauptfach «Jodel» unterrichtet. Das Hauptfach gehört zum Studiengang der Volksmusik. Das Volksmusik-Studium wurde vor rund 10 Jahren lanciert und ist einzigartig in der Schweiz. «Jodel war schon immer ein Wunsch», erklärt Michael Kaufmann, Direktor des Musik-Departements der Hochschule Luzern. «Bisher fehlte jedoch die geeignete Jodel-Lehrerin und das Interesse.»
Doch mit Nadja Räss hätte man die Richtige gefunden. Sie gehört zu den profiliertesten Jodlerinnen der Schweiz und unterrichtet die Jodel-Studenten. Bessergesagt Studentinnen - acht Damen besuchen seit Herbst den Jodel-Unterricht im Haupt- oder Nebenfach. «Die Zeit ist jetzt reif», erzählt die begeisterte Jodel-Dozentin. Das Echo auf das Studium sei riesig: «Es gab Anfragen der New York Times, Australien bis ins chinesische Fernsehen.»
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Nau - Das ganze Interview mit Dozentin Nadja Räss.
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Nau - Das ganze Interview mit Jodel-Studentin Dayana Pfammatter.
Jodeln derzeit in Frauen-Hand
Im Volksmusik-Studium gibt es schon länger die Hauptfächer Hackbrett, Alphorn oder Schwyzerörgeli im Hauptfach. Gemeinsam mit den neuen Jodel-Studentinnen wird regelmässig geübt. Dass jedoch nur Frauen derzeit den Jodel-Unterricht besuchen, sei Zufall: «Es wären auch Männer zugelassen! Es hat sich jetzt halt so ergeben, aber wir haben ja erst begonnen», lacht Räss.
Eine der Studentinnen reist extra aus dem Wallis an. Die 26-jährige Dayana Pfammatter: «Jodeln sind meine Wurzeln, meine Heimat.» Als sie erstmals vom Angebot der Hochschule hörte, war der Fall für sie klar. Zum Stundenplan gehört Musiktheorie, Musikgeschichte, die Körperhaltung oder Ensemble-Proben. Natürlich auch diverse Jodel-Gesänge: «Von ganz ganz urchigen Sachen, bis modernen Sachen.» Ihr Traum sei es, nach dem Studium Jodel zu unterrichten.