In Nidwalden werden Schwäne zum Abschuss gegeben

Schwäne sind in der Schweiz eine geschützte Tierart. Doch nun darf erstmals ein Kanton Schwäne abschiessen. Wie bitte? Ja. Sicherheit geht vor.

Schwäne in der Nähe des Flugplatzes Buochs im Kanton Nidwalden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kanton Nidwalden gefährden Schwäne die Sicherheit am Flugplatz in Buochs NW.
  • Aus diesem Grund darf der Kanton ein kleines Kontingent von Schwänen abschiessen.
  • Der Bund hat ein entsprechendes Gesuch bewilligt.

Der Schwan ist für viele ein anmutiges, gar majestätisches Wesen. Im Kanton Nidwalden hat sich dieses Bild jedoch stark verändert. Nicht ohne Grund hat der Kanton seit dieser Woche die derzeit einzige Bewilligung zum Abschuss von Schwänen. Aber beginnen wir von vorne.

Die Population der geschütztenTierart nahm schweizweit in den letzten Jahren stetig zu. Auch in Nidwalden, wo sich Schwäne nicht nur auf dem See niederlassen, sondern auch zunehmend auf dem nahegelegenen Flugplatz Buochs.

Doch Flugzeuge und Schwäne vertragen sich nicht sehr gut, erklärt Regierungsrätin Karin Kayser: «In jüngster Zeit halten sich die Höckerschwäne zunehmend auch auf der Flugpiste und deren Rand auf, wodurch ein Risiko für die Flugsicherheit des Flugplatzes Buochs entsteht.»

Im vergangenen Jahr sei es zu drei beinahe Kollisionen mit landenden Flugzeugen gekommen.

Bund bestimmt über Leben der Schwäne

Da frühere Massnahmen wie Eierstechen oder Fütterungsverbote nicht einschlugen, reichte der Kanton vor gut einem Jahr beim Bund ein Gesuch für Regulationsabschüsse ein. Dieses wurde nun mit strikten Auflagen bewilligt. «Ziel dieser Regulation ist es, den geschätzten Bestand von 40-50 Höckerschwänen auf einen Zielbestand von 15-20 Tieren einzuregulieren.»

Die Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten: «Die Veröffentlichung der Bewilligung zum Regulationsabschuss sorgt für sehr viele, sehr heftige Reaktionen», erzählt Kayser. Viele würden im Schwan ein Symbol für Güte und Unschuld sehen. Doch: «Der Schwan ist eben nicht nur liebenswürdig.» Er gefährde nicht nur den Flugplatz, sondern auch Spazierende oder Velofahrer, und durch seinen Kot die Landwirtschaft.

Andere Kantone sind weniger drastisch

Mit hohem Schwanenbestand kennt man sich auch in den Nachbarkantonen Obwalden oder Luzern aus. Die Obwaldner setzen allerdings auf das Stechen der Schwaneneier, die Luzerner auf das Begrenzen des Nahrungsangebots.

In Bern hingegen wurden in der Vergangenheit schon einzelne Schwan-Abschüsse bewilligt, da es besonders am Thunersee schon zu Problemen kam. Laut Eidgenössischer Jagdstatistik waren es jedoch nie mehr als fünf Schwäne im Jahr.