So entlarvt Rapper Gimma gekaufte Youtube Klicks

Der sogenannte «Rap-Hack» sorgte für riesige Empörung. Dass Musiker ihre Klicks auf Youtube oder Spotify manipulieren, ist für Rapper Gimma alter Käse.

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Nau - Rapper Gimma informiert über täglich gekaufte Youtube Klicks.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Reportage «Rap-Hack» ging in den letzten Wochen viral.
  • Darin wurde deutlich, Streamingdienste wie Spotify und Co. manipuliert werden können.
  • Rapper Gimma ist überzeugt: Viele Rapper in der Schweiz kaufen Youtube-Klicks.

Früher zählten CD-Verkäufe und Charts-Platzierungen, heute sind es Klicks auf Youtube oder Spotify. Doch auf den Streaming-Plattformen wird ordentlich manipuliert, wie eine deutsche Reportage kürzlich enthüllte.

Der Screenshot aus der Reportage des Y-Kollektivs zeigt den Hacker Kai an seinem Arbeitsplatz, an dem er Streams auf Spotify und Co. manipuliert. - Youtube/@Y-Kollektiv

Für Schweizer Musikmanager ist das krumme Geschäft jedoch keine Überraschung .Auch Musiker hierzulande würden teilweise Youtube-Views kaufen. Der Bündner Rapper Gimma (39) geht noch weiter und zeigt mit dem Finger bewusst auf Schweizer Künstler.

Gutgläubigkeit der Menschen überraschend

Wie Gian-Marco Schmid alias Gimma sagt: «Das ist keine Überraschung.» Es gäbe alle paar Jahre solche riesigen Enthüllungen, «die dann alle wieder vergessen.» Bereits vor vier Jahren seien alle schockiert gewesen, als gekaufte Klicks auf Youtube bekannt wurden.

«Es gab innerhalb eines halben Jahres plötzlich mehrere Videos mit mehr als einer Million Views, von unbekannten Rappern.»

Der grosse Unterschied sei, dass diese «manipulierten» Rapper heute Erfolg hätten.

Rapper Gimma glaubt zu wissen, wie man manipulierte Klicks auf Youtube und Co. erkennt. - Keystone

Dieses Phänomen sei schon vor den Streaming-Diensten aufgetaucht. «Früher ging ein Manager in den Laden und hat alle CD's aufgekauft. Oder er hat das Radio geschmiert und eine 100er Note auf die Platte gelegt.»

Einzig überrascht hätte ihn im neuen Fall die «Gutgläubigkeit der Menschen. Dass die dachten, das passiert überhaupt nicht.»

Manipulation auf Youtube und Co. einfach zu erkennen

Dass der Fokus nun auf der deutschen Rapszene lag, sei Zufall. Gimma: «Ich könnte dir auf der Stelle 20 Schweizer Rapper sagen, die Klicks gekauft haben.»

«Vor allem junge Newcomer die glauben, sie hätten das System erfunden.» Doch er wolle diese Leute nicht anprangern. «Mir nimmt es kein Brot weg, meine Klicks bleiben.»

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Nau - Rapper Gimma lässt sich von gekauften Streams anderer Musiker nicht irritieren.

Und sowieso glaubt Gimma, diese manipulierten Klicks schnell entlarven zu können. «Wenn ein unbekannter Schweizer Künstler 2'000 Follower auf Instagram hat, schau diese mal an. Wenn 1'950 italienische Nachnamen haben, erkennst du es.» Oder nur englische Kommentare und einem schweizerdeutschen Rapvideo seien ziemlich offensichtlich.