Amazon kündigt auch für 2023 Jobabbau an
Der Internetriese Amazon hat mit einer umfangreichen Entlassungswelle begonnen und auch für kommendes Jahr Einschnitte angekündigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Internetkonzern vollzieht derzeit grössten Stellenabbau der Firmengeschichte.
Der Prozess habe begonnen und werde bis ins nächste Jahr reichen, schrieb Firmenchef Andy Jassy in einem Memo, das am Donnerstag (Ortszeit) auf der Website von Amazon veröffentlicht wurde. Er machte dabei keine Angaben zur Zahl der Entlassungen – Medienberichten zufolge sollen rund 10.000 Jobs gestrichen werden.
Jassy begründete die Massnahmen mit einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und der raschen Neueinstellung von Beschäftigten in den vergangenen Jahren. Wegfallen sollen vor allem Jobs in der Sparte der Elektronikgeräte von Amazon, etwa dem Kindle-Reader, auch stationäre Shops seien betroffen. Es werde «weitere Reduzierungen» geben, kündigte Jassy an, die Pläne würden dann «Anfang 2023 mit den betroffenen Beschäftigten» besprochen.
Der Abbau von 10.000 Jobs ist zwar der grösste der Unternehmensgeschichte von Amazon – allerdings handelt es sich dabei um weniger als ein Prozent der gesamten Belegschaft. Amazon hatte seine Beschäftigtenzahl im Zuge der Corona-Pandemie, als der Onlinehandel sprunghaft anstieg, deutlich aufgestockt. Im ersten Quartal 2022 waren 1,62 Millionen Menschen für das Unternehmen tätig.
Seitdem sank die Mitarbeiterzahl wieder, Ende September betrug sie 1,54 Millionen Beschäftigte weltweit. Nicht mit eingerechnet sind Saisonarbeitskräfte, die bei Amazon etwa während der Weihnachtszeit arbeiten. Vor zwei Wochen kündigte Amazon einen Einstellungsstopp an.
Jassy sprach von den «schwierigsten Entscheidungen» seiner knapp anderthalbjährigen Tätigkeit als Amazon-Chef. Schliesslich handle es sich nicht nur um Posten, sondern um «Menschen mit Gefühlen, Zielen und Verantwortung, deren Leben nun beeinflusst wird».
Zuletzt hatte eine Reihe von Technologieunternehmen umfangreiche Stellenstreichungen angekündigt oder vollzogen, darunter der Facebook-Mutterkonzern Meta und Twitter.