Amazon.com mit erschreckenden Geschäftspraktiken

Der deutsche Sender «ARD» lässt die Shopping-Seite Amazon.com in einem schlechten Licht erscheinen. Dem Konzern werden zu lasche Produktekontrollen vorgeworfen.

Amazon.com stand schon öfter in der Kritik. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In einer Doku werden die Praktiken des Handels-Riesen Amazon untersucht.
  • Darin wird dem Konzern vorgeworfen, keine Kontrolle über seine Produkte zu haben.
  • Es wurde bewiesen, dass der Händler in Deutschland unerlaubte Produkte verkauft.

Fast alle haben schon einmal online bestellt, die meisten auch schon auf der Website Amazon.com. Der Online-Riese verfügt eine massive Marktmacht. CEO Jeff Bezos ist gar der reichste Mann der Welt, wie die «Forbes»-Rangliste im März zeigte.

Der Handels-Riese stand schon vermehrt in der Kritik — unter anderem wegen unkonventioneller Methoden zur Produktivitätsförderung oder schlechten Arbeitsbedingungen.

Eine Doku des deutschen Fernsehsenders «ARD» zeigt Den Online-Händler einmal mehr von seiner dunklen Seite. Im Fokus der Sendung liegt die Produktsicherheit auf Amazon.com.

Jeff Bezos will Microsoft und Google Konkurrenz machen. - Keystone

Schon länger vertreibt der Konzern auch die Produkte von Drittanbietern. Er bewahrt sie in seinen Lagerhallen auf und organisiert gegen eine Provision Verpackung und Versand. Er sieht es dabei allerdings nicht als seine Aufgabe, seinen Marktplatz zu überwachen. Amazon rechtfertigt sein Handeln damit, die Verkäufer als freie Unternehmen anzusehen.

Amazon.com ausser Kontrolle

Im Einzelhandel tätige Unternehmen haben sich an örtliche Standards und Richtlinien zu halten. Auf diese Regeln scheint der Online-Riese zu pfeifen, der die europäischen Massstäbe und Kontrollen nicht einhält. Auch hier hat die Firma eine Ausrede parat: Sie sei ein Technologieunternehmen, kein Einzelhandel. Und das, obwohl Amazon massive Umsätze mit Einzelhandelsprodukten macht.

Eine Amazon-Lagerhalle in Deutschland. - Keystone

Der Mangel an Kontrolle schlägt sich in der Produkte-Qualität nieder. Kunden klagen immer wieder, Fälschungen und mangelhafte Waren erhalten zu haben. Der Drogerie-Konzern Rossmann will sich mit Produkte-Kontrollen gegen Amazon wehren. Er liess 24 Amazon-Kosmetik-Artikel testen, wovon 22 in Deutschland nicht zugelassen waren, wie das Ergebnis zeigte.

Die Doku setzt sich mit der Frage auseinander, ob der ausser Kontrolle geratene Handels-Riese überhaupt noch zu bändigen ist. Sie ist ab sofort in der ARD-Mediathek abrufbar.