Anteil der Firmengründerinnen hat sich in 20 Jahren verdoppelt

Der Frauenanteil an den Firmengründern lag im Jahr 2020 mit 31,6 Prozent aber immer noch unter einem Drittel.

Eine Frau steht in einem Bürozimmer am Fenster und telefoniert. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • 1999 lag der Frauenanteil noch bei 15,6 Prozent und 2009 bei 20,6 Prozent.
  • Im Jahr lag der Anteil bei 31,6 Prozent.

Immer mehr Frauen gründen Firmen. Der Frauenanteil bei Firmengründungen in der Schweiz hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Dennoch zeigen sich zwischen den Geschlechtern noch immer grosse Unterschiede.

Der Frauenanteil an den Firmengründern lag im Jahr 2020 mit 31,6 Prozent aber immer noch unter einem Drittel. Dies stellt die Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz in einem Forschungsbericht fest.

Der Bericht wurde nach 1999 und 2009 zum dritten Mal erstellt und zeigt immerhin eine Tendenz nach oben. Denn 1999 lag der Frauenanteil noch bei 15,6 Prozent und 2009 bei 20,6 Prozent.

Weiter zeigt sich ein markanter Lohnunterschied bei den Gründerinnen zu Frauen in vergleichbaren Angestelltenverhältnis. In 72 Prozent der Fälle ist dieser bei den Gründerinnen nämlich niedriger, während es bei Männern nur 52 Prozent sind.

Immer seltener haben Gründerinnen einen Hochschulabschluss

Auch haben der Studie zufolge Gründerinnen seltener einen Hochschulabschluss. Allerdings dürfte sich dies künftig ausgleichen, da an den Hochschulen heute eine weibliche Mehrheit herrsche, so die Autoren der Studie.

Das Durchschnittsalter der beiden Geschlechter ist derweil etwa gleich: Männern gründen in Durchschnitt mit 41,4 Jahren, Frauen mit 40,8 Jahren eine Firma. Weiblichen Gründerinnen sind allerdings häufiger alleinstehend als ihre männlichen Pendants. Zudem haben mehr Gründerinnen nur ein oder gar kein Kind.

Die Studienautoren konstatieren denn auch, dass es mehr Förderung des weiblichen Unternehmertums brauche. Frauen müssten von der bis anhin überwiegend selbst getragenen Familienarbeit entlastet werden. Dann könnten sie sich vermehrt auch mit hohen Ressourcen verbundenen Gründungsvorhaben widmen.

So gelte es, das Angebot für die Kinderbetreuung zu fördern, aber auch der Einbezug des Partners könne helfen. Allgemein müssten Frauen aber auch gezielter für die Selbständigkeit als mögliche Erwerbsform sensibilisiert werden.