Aussichten für die Schweizer Industrie bleiben trübe

Für die Schweizer Industrie bleiben die Aussichten trübe, obwohl sich die Stimmung im Juni leicht erholt hat. 38 Prozent der Unternehmen haben weniger Aufträge.

Auftragsbücher der Industrieunternehmen leeren sich im Juni weiter (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Stimmung in der Schweizer Industrie erholt sich leicht.
  • Der Einkaufsmanagerindex (PMI) steigt im Juni.
  • Die PMI trübt sich ein, Inflationsdruck bleibt bestehen.

In der Schweizer Industrie hat sich die Stimmung im Juni zwar leicht erholt. Der entsprechende Indikator bleibt aber nun bereits den sechsten Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Dies gilt neu auch für den Dienstleistungssektor.

In der Industrie ist der Einkaufsmanagerindex (PMI) im Juni zwar um 1,7 Punkte auf 44,9 Zähler gestiegen. Das teilte die Credit Suisse am Montag mit. Gleichwohl liessen die sinkenden Auftragsbestände nicht, sobald ein Wachstum im Industriesektor erwarten.

Produktion stieg kräftig an

Ganze 38 Prozent der Unternehmen hätten weniger gut gefüllte Auftragsbücher vermeldet. Nach dem Einbruch im Vormonat sei zwar die Subkomponente «Produktion» wieder kräftig angestiegen, hiess es im Communiqué weiter. Doch die Firmen hätten damit ihre Produktionsvolumen bestenfalls knappgehalten.

Zudem hat sich die zuvor lange robuste Beschäftigungslage offenbar eingetrübt. Die Unternehmen, welche Personal abbauen, und solche, die Personal aufbauen, hielten sich mittlerweile die Waage.

Positiv zu vermerken sei immerhin die Einkaufssituation: Ein Drittel der Unternehmen melde kürzere Lieferfristen und mehr als ein Fünftel tiefere Einkaufspreise.

Dienstleistung-PMI eingetrübt

Der mehr auf den Binnenkonsum ausgerichtete Dienstleistungs-PMI hat sich im Juni dagegen eingetrübt. Mit einem Rückgang um 3,0 Punkte auf 49,6 Zähler ist er erstmals seit Ende 2022 wieder leicht unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten gerutscht.

Vor allem der Inflationsdruck nehme – trotz Wachstumsverlangsamung – nicht so rasch ab wie in der Industrie, erklärten die CS-Ökonomen. Dieser Teil der Inflation entpuppt sich also als hartnäckig.

Besser als in der Industrie präsentiere sich hingegen die Arbeitsmarktlage. Rund jedes fünfte Unternehmen im Dienstleistungssektor baue den Personalbestand aus.