BKW Energie: Generalversammlung segnet umstrittene Saläre ab

Die BKW Energie AG musste wegen den hohen Löhnen viel Kritik einstecken. Die Aktionäre haben die Gehälter aber abgesegnet.

BKW-Chefin Suzanne Thoma - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Aktionäre der BKW haben die Topsaläre des Managements abgesegnet.
  • Die Löhne sorgten für Kritik, sie seien viel zu hoch, so Kritiker.

Die Aktionäre des Berner Energiekonzerns BKW Energie AG haben am Freitag die umstrittenen Topsaläre des Managements abgesegnet. Dies zeichnete sich ab, nachdem der Kanton Bern als Hauptaktionär Einlenken signalisierte.

Tags zuvor hatte der Regierungsrat die Entwicklung der Topsaläre bei der BKW kritisiert.

Von einem Reputationsrisiko für den Berner Energieversorger war in der Mitteilung der Regierung die Rede. Sie forderte deshalb vom BKW-Verwaltungsrat eine Überprüfung des Vergütungsmodells.

Dieser sicherte die Überprüfung zu. Dies bewog den Kanton Bern, für die Generalversammlung Zustimmung zu den Anfträgen des Verwaltungsrats zu signalisieren. Mit dieser Ankündigung wurde die Generalversammlung «entschärft», denn die Managerlöhne hatten zuvor in der Bevölkerung breit für Unmut gesorgt.

BKW Energie Chefin im Kreuzfeuer

Namentlich BKW-CEO Suzanne Thoma geriet ins Kreuzfeuer der Kritik. Sie erhielt für das Geschäftsjahr 2018 eine Vergütung von 2,03 Mio. Franken, doppelt so viel wie im Vorjahr. Dass die Chefin eines staatsnahen Unternehmens über zwei Millionen verdient, liess die Emotionen in der Bevölkerung hoch gehen.

Der Verwaltungsrat musste sich Kritik gefallen lassen, dass er es bei der Erarbeitung des Vergütungsmodells an Fingerspitzengefühl habe mangeln lassen. Auch der Regierungsrat reagierte ungewöhnlich scharf.

BKW müsse im Wettbewerb bestehen

Verwaltungsratspräsident Urs Gasche betonte am Freitag vor der Generalversammlung, dass das Vergütungsmodell seinerzeit unter Mitwirkung der Kantonsvertretung erarbeitet wurde. Es sei seit langem bekannt und kommuniziert worden.

Die BKW Energie AG müsse auch im Personalmarkt im Wettbewerb bestehen, führte Gasche aus. Daher sei damals beschlossen worden, das Grundsalär der CEO schrittweise an das Marktniveau anzugleichen. Ein Gutteil davon wird der CEO in Form von Aktien ausbezahlt.

Aktienkurs um 18 Prozent gestiegen

Im vergangenen Jahr stieg der Aktienkurs der BKW um 18 Prozent. Dies, nachdem er bereits in den beiden Vorjahren kräftig zugelegt hatte. Dies erklärt laut Gasche einen weiteren Teil des aussergewöhnlichen Saläranstiegs.

«Da wurden wir von unserem eigenen Erfolg wohl etwas überrascht», bemerkte der BKW-Verwaltungsratspräsident. Als dritten Grund nannte Gasche auch noch einen Sondereffekt: Nachleistungen in die Pensionskasse.

Das neue Vergütungsmodell soll gemäss Gasche mehr Planbarkeit bringen, um unerwartete Effekte in Zukunft zu vermeiden. Es soll noch vor der Generalversammlung des kommenden Jahres vorliegen.