Chinas Wettbewerbshüter ermitteln gegen Huawei-Konkurrenten Ericsson
Die chinesischen Wettbewerbsbehörden ermitteln gegen den schwedischen Netzwerkausrüster und Huawei-Konkurrenten Ericsson.
Das Wichtigste in Kürze
- Beschwerden gegen Lizenzgebühren des schwedischen Netzwerkausrüsters.
Wie ein Ericsson-Sprecher am Dienstag in Peking erklärte, wird wegen Beschwerden über das Verhalten des Unternehmens bei der Lizenzierung von Patenten ermittelt. «Ericsson arbeitet uneingeschränkt mit der Untersuchung zusammen», erklärte der Sprecher weiter.
Wie das «Wall Street Journal» berichtete, sollen Ermittler die Pekinger Niederlassung der Schweden durchsucht haben. Ericsson und sein US-Konkurrent Qualcomm besitzen viele Patente im Bereich der älteren Mobilfunkstandards 3G und 4G. Wegen angeblich zu hoher Lizenzgebühren sehen sie sich erheblicher Kritik ausgesetzt. Ericssons Sprecher betonte hingegen, die Firma verlange «faire, angemessene und nicht diskriminierende» Lizenzgebühren.
Der chinesische Mobilfunkausrüster Huawei besitzt eine grosse Zahl Patente im Bereich des künftigen Mobilfunkstandards 5G. Für die Nutzung der Techniken werden wahrscheinlich auch westliche Unternehmen Lizenzgebühren zahlen müssen. Huawei befindet sich seit Monaten schwer unter Beschuss, weil die USA Sicherheitsbedenken gegen den Konzern schüren. Dieser könne von Pekinger Geheimdiensten zur Spionage und Manipulation gezwungen werden, lautet der Vorwurf, den Huawei vehement bestreitet.
Die USA wollen erreichen, dass möglichst viele ihrer Verbündeten Huawei beim Aufbau der 5G-Netze ausschliessen. Die deutsche Bundesregierung hat sich hingegen entschlossen, chinesische Techniklieferanten nicht generell auszuschliessen. Stattdessen will sie einen strengen Katalog mit Sicherheitsvorschriften erlassen, an den sich alle Lieferanten zu halten haben.