Coronavirus: Belgien steckt in der Kartoffel-Krise
Belgien steckt in einer Kartoffel-Krise. Das Land der Pommes wird sein wichtigstes Gut nicht los. Schuld daran ist einmal mehr das grassierende Coronavirus.
Das Wichtigste in Kürze
- Belgiens Kartoffelbauern sind die weltweit grössten Pommes-Exporteure.
- Doch wegen der Corona-Pandemie ist der Absatz drastisch zusammengebrochen.
Belgien – das Land der Pommes. Nirgendwo auf der Welt werden die Erdäpfel so genial zubereitet wie dort. Trotzdem ist der Absatz in den letzten Wochen brutal zusammengebrochen. Schuld daran ist die Corona-Pandemie.
Restaurants, Bars sowie Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe sind seit Wochen dicht. Und das fast überall auf der Welt. Damit fallen auch den belgischen Bauern und Vertreibern wichtige Abnehmer weg. «Wegen der Coronakrise und dem damit verbundenen Lockdown ist die Nachfrage um 50 Prozent geringer», sagt Marc van Herreweghe, Geschäftsführer der Kartoffel-Manufaktur Mydibel.
Die Folge: Rappelvolle Lager. Satte 750'000 Tonnen Kartoffeln stehen vor der Vernichtung. «Die noch unverkauften Kartoffeln sind von einem Tag auf den anderen wertlos geworden», erklärt Romain Coons vom Branchenverband Belgapom gegenüber «ZDF».
«Die Bauern erhalten dafür nichts mehr. Im Gegenteil: Sie müssen womöglich noch für die Vernichtung zahlen.»
Zwei Mal pro Woche Pommes
Schlechte Aussichten für die weltberühmten Pommes! Die Branche nimmt deshalb die Bevölkerung in die Pflicht.
«In Belgien isst man einmal pro Woche Pommes. Wenn man es nicht übertreibt, verträgt es während der Coronakrise auch eine zweite Portion pro Woche», sagt Coons. Und bis sich die Lage wieder etwas normalisiert hat, würden regionale Tafeln mit Kartoffeln beliefert.