Dax holt Corona-bedingte Einbussen auf

Wenige Monate nach dem historischen Einbruch des Dax im Zuge der Corona-Krise scheinen die pandemiebedingten Sorgen auf dem deutschen Finanzmarkt wieder nahezu vergessen: Am Dienstagvormittag lag der Deutsche Aktienindex an der Börse in Frankfurt am Main 1,69 Prozent im Plus bei 13.267 Punkten.

Börse in Frankfurt am Main - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Analysten rechnen mit weiter deutlichen Kursgewinnen trotz anhaltender Krise.

Damit lag der Leitindex 0,14 Prozent über dem letzten Kurs des Jahres 2019.

«Vorbei ist vorerst jegliche Skepsis über die Entwicklung in der Realwirtschaft», erklärte der Analyst Andreas Lipkow von Comdirect. Nach der Einigung zu Corona-Hilfen beim EU-Gipfel werde es «förmlich Geld regnen und das lässt nun auch an den europäischen Aktienmärkten alle Dämme brechen». Lipkow hält es für möglich, dass der Dax zeitnah wieder bei bis zu 13.500 Punkten steht.

Im Juli gewann der Index knapp acht Prozent, erst am Montag stieg er erstmals seit dem hstorischen Absturz im März wieder über die Marke von 13.000 Punkten. Wegen der Sorgen zahlreicher Anleger vor den Folgen der Pandemie war er Mitte März auf unter 8500 Punkte gefallen.

Nach dem Wiedererreichen der symbolisch wichtigen 13.000-Punkte-Marke «haben die Optimisten auf dem Parkett bereits das Allzeithoch bei knapp 13.790 Punkten im Visier», erklärte Milan Cutkovic, Analyst beim Tradingunternehmen Axitrader. Er führte die Euphorie auch auf Fortschritte bei der Impfstoffforschung sowie «solide Zahlen» der Technologiefirmen in den USA zurück.

Die Pandemie «befindet sich abermals aus den Augen und damit aus dem Sinn von Börsianern», kritisierte der Marktbeobachter Timo Emden. Die Anleger seien «wieder im Rallymodus» und beachteten «die schwelenden Risiken rund um das Coronavirus sowie geopolitische Gefahren» kaum.