Deutschland und Österreich beschliessen Kooperation bei Gasmangel

Deutschland und Österreich haben die Nutzung von grossen gemeinsamen Gasspeichern im Krisenfall neu geregelt.

Gasmangel - AFP/Archiv

Das Abkommen zu den in Österreich gelegenen Grossspeichern Haidach und 7Fields wurde am Freitag in Wien von Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) und Österreichs Klimaschutzministerin Leonore Gewessler unterzeichnet.

Die Anlagen in Salzburg und Oberösterreich wurden schon bisher von Unternehmen aus beiden Staaten genutzt. Mit der neuen Vereinbarung sichern sich Deutschland und Österreich gegenseitig Zugriff zu den eingelagerten Reserven «auch im Fall einer Energielenkung bzw. Gasmangellage» zu, hiess es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Die Verantwortung für die angepeilten Füllmengen wird künftig zwischen den zwei Nachbarstaaten aufgeteilt. Ausserdem kann laut dem Vertrag Gas aus Haidach und 7Fields im Notfall über deutsche Pipelines auch das westliche Österreich versorgen. Die Speicher sind nämlich überwiegend an das deutsche Netz angeschlossen.

In Haidach und im Speicherverbund 7Fields können bis zu 5 Milliarden Kubikmeter Erdgas gespeichert werden. Ein Teil der Kapazität war von der russischen Gazprom bis zum Beginn der russischen Invasion in die Ukraine genutzt worden. Als die Befüllung durch Gazprom ausblieb, leitete die österreichische Regierung Schritte ein, um dem russischen Staatskonzern die Kontrolle über den Speicher zu entziehen.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äusserte daraufhin Sorgen über die künftige Gasversorgung in Süddeutschlands im Krisenfall und forderte eine neue Vereinbarung zwischen Wien und Berlin.