Die EZB schätzt eine Abschwächung der bisherigen Inflation
Nach Berechnungen der EZB wurde der Höhepunkt der Inflation erreicht. Demnach würden Preise nun langsamer steigen als bisher.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut Berechnungen hat die Inflation ihren Höhepunkt erreicht.
- Für die Zukunft würde das langsamere Preiserhöhungen bedeuten.
- Die Einschätzungen spielen besonders für die Zinsentscheidungen der EZB eine Rolle.
Experten der Europäischen Zentralbank (EZB) haben nach Berechnungen ein optimistisches Ergebnis vorliegen: Die Inflationsstärke hat offenbar ihren Höhepunkt hinter sich. Demnach würden die Preise zwar immer noch steigen, jedoch langsamer als bisher.
Grundlage für die Vermutung sind Messgrössen, deren Meridian und Durchschnitt die Spitze der Kerninflation in der ersten Jahreshälfte anzeigen. Somit hätten die um besonders schwankungsreiche Preise bereinigten Werte ihren Höchststand bereits erreicht. Darüber berichtet der «Spiegel».
Für die Wertermittlung liegen verschiedene Berechnungen zugrunde. So werden bei einigen die Preise für unverarbeitete Lebensmittel und Energie aus der Gesamtinflationsrate ausgeklammert. Bei anderen werden auch Alkohol und Tabak nicht mit einbezogen. Die «bereinigten Indikatoren» zeigen laut EZB-Experten «einige Zeichen für eine Abschwächung an».
Wichtig für Zinsentscheidungen der EZB
Dennoch bestehe immer noch ein hohes Mass an Unsicherheit, da die Bandbreite der Messungen wesentlich höher ausfalle als vor 2022. Für die EZB spielen die Werte vor allem für Zinsentscheidungen eine grosse Rolle. Im Kampf gegen die Inflation wurden die Schlüsselzinsen seit Sommer 2022 ganze neun Mal angehoben.
Die Gesamtinflation im Euroraum ist von 5,5 Prozent im Juni auf 5,3 Prozent im Juli gefallen. Die Kernrate – ohne unverarbeitete Lebensmittel und Energie – reduzierte sich von 6,8 Prozent auf 6,6 Prozent. Die Kernrate, in der auch Alkohol und Tabak wegfallen, blieb konstant bei 5,5 Prozent. Der Einlagensatz der EZB hält sich zurzeit auf dem höchsten Niveau seit 23 Jahren.