Diese Länder wollen Benzin- und Dieselmotoren verbieten
Dreizehn Länder haben konkrete Pläne, wann sie Verbrennungsmotoren verbieten wollen. Den Anfang wird Norwegen machen. Die Schweiz bleibt hingegen schwammig.
Das Wichtigste in Kürze
- 13 Länder und mehrere US-Bundesstaaten wollen künftig keine Verbrennungsmotoren zulassen.
- Die Schweiz liefert keine konkrete Angabe, will aber bis 2050 CO2-neutral werden.
Die Fakten liegen auf dem Tisch, seit Jahrzehnten: Autos mit Benzin- und Dieselmotor belasten die Umwelt. Dreizehn Länder haben darum bereits beschlossen, die Verbrennungsmotoren künftig zu verbieten.
Den Anfang will Norwegen machen. Ab 2025 wird das Land keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr zulassen. Bereits heute sind die Skandinavier auf Kurs: Letztes Jahr machten Elektroautos und Plug-In-Hybride 57 Prozent der Neuzulassungen aus.
Sieben weitere Länder, darunter Dänemark, Schweden, Israel und die Niederlanden, wollen ab 2030 keine Benziner und Diesler neu zulassen. Grossbritannien will 2035 dem Verbrennungsmotor den Rücken kehren, Frankreich 2040.
Neben den meist europäischen Ländern haben in den USA mehrere Bundesstaaten angekündigt, bis 2050 Verbrennungsmotoren verbieten zu wollen. Etwa New York, Kalifornien, Vermont oder Massachusetts.
Bundesrat nennt kein Datum
Und die Schweiz? Vergangenen Sommer hat der Bundesrat beschlossen, bis 2050 die Treibhausgase auf Netto-Null abzusenken. Dazu müssten auch die Emissionen im Verkehr «umfassend vermindert» werden.
Verglichen mit Norwegen sind die Pläne der Schweiz weniger ambitioniert. Während das skandinavische Vorzeige-Land punkto E-Mobilität 2025 keine Verbrenner mehr zulassen will, ist die Schweiz 2022 mit einem Anteil von E-Autos und Plug-In-Hybriden von 15 Prozent zufrieden. Selbst dieser Wert ist hochgesteckt: 2019 kamen die «Steckdosen-Autos» auf einen Marktanteil von 5,6 Prozent.
Was die Auto-Pläne auch zeigen: Das Links-Rechts-Schema ist hier nicht gültig. Hierzulande und in Deutschland fordern Verbrenner-Verbote zwar primär linke und grüne Politiker. Doch rund die Hälfte der Staaten, welche offiziell Benzin- und Dieselautos verbannen wollen, haben eine konservative Regierung.
Galgenfrist verkürzt
Ins Auge sticht etwa Boris Johnson, der von seinen Gegnern als Trump Grossbritanniens verteufelt wird. Im Vergleich zum US-Präsidenten, der Umweltschutzbemühungen der Obama-Administration zurückfährt, verschärft Johnson die Pläne seiner Vorgängerin.
Der britische Premierminister hat Anfang Jahr die Galgenfrist für Verbrenner von 2040 auf 2035 abgesenkt. Zudem hat der konservative Politiker auch Hybridfahrzeuge in das Verbot aufgenommen. Damit geht er weiter als die meisten seiner Amtskollegen.
Ähnliches Bild zeigt sich auch in den USA. Von den acht Bundesstaaten, welche den Verbrenner verbannen wollen, werden drei von einem Republikaner regiert.