Durchsuchungen in fünf Wirecard-Gebäuden in Deutschland und Österreich

Im Wirecard-Bilanzskandal hat die Staatsanwaltschaft mehrere Gebäude des Finanzdienstleisters in Deutschland und Österreich durchsucht.

Wirecard-Firmensitz in Aschheim - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Staatsanwaltschaft spricht von «gross angelegtem» Vorgang.

Seit Mittwochmorgen wurden im Zuge der Ermittlungen gegen aktuelle und ehemalige Verantwortliche des Konzerns insgesamt fünf Objekte durchsucht, wie die Staatsanwaltschaft München I mitteilte. Allein in München wurden demnach drei Gebäude durchsucht, darunter der Firmensitz in Aschheim. Zudem erfolgten demnach Durchsuchungen in zwei Objekten in Österreich.

Zwölf Staatsanwälte vor Ort seien dabei von 33 Polizeibeamten und weiteren IT-Fachleuten des Polizeipräsidiums München und ihren österreichischen Kollegen unterstützt worden, führte die Staatsanwaltschaft aus. Es gehe dabei in erster Linie um die Vorwürfe der unrichtigen Angaben und Marktmanipulation, die auch gegen den Ex-Wirecard-Chef Markus Braun erhoben werden. Weitere Angaben zu den Ermittlungen konnte die Staatsanwaltschaft nach eigenen Worten aus «taktischen Gründen» zunächst nicht machen.

«Angesichts des zu erwartenden Umfangs der sicherzustellenden Beweismittel erforderte die gross angelegte Durchsuchungsaktion eine intensive Vorbereitung», erklärte die Staatsanwaltschaft weiter. Der Wirecard-Firmensitz in Aschheim war bereits Anfang Juni durchsucht worden. Dabei sei es um «zwei weitere klar abgrenzbare Vorwürfe der Marktmanipulation gegen die Vorstände der Wirecard».

Wirecard hatte eingestanden, dass in seiner Jahresbilanz 1,9 Milliarden Euro fehlen und das Geld bei zwei philippinischen Banken vermutlich gar nicht existiert. Der Börsenkurs des Dax-Konzerns stürzte ab, das Unternehmen kündigte an, Insolvenz anzumelden. Ex-Chef Braun wurde aufgrund eines Haftbefehls in dem Skandal vergangenen Monat vorübergehend festgenommen.