Ernst & Young soll als Prüfer ersetzt werden nach Wirecard-Skandal
Die Commerzbank will den Wirtschaftsprüfer Ernst & Young ersetzen. Grund dafür ist dessen Beteiligung am Wirecard-Skandal.
Das Wichtigste in Kürze
- Wirtschaftsprüfer Ernst & Young war in den Wirecard-Skandal verwickelt.
- Nun will die Commerzbank den Prüfer ersetzen.
Die Commerzbank kehrt ihrem Wirtschaftsprüfer Ernst & Yung den Rücken. Der Aufsichtsrat der Commerzbank habe beschlossen, der Hauptversammlung 2021 einen Wechsel des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2022 vorzuschlagen. Das teilte eine Sprecherin am Mittwoch auf Anfrage mit.
Die «Süddeutsche Zeitung» hatte zuvor berichtet, dass sich das Kontrollgremium mit dem Thema befassen würde. Das Gremium ist erstmals unter Leitung des neuen Aufsichtsratschefs Hans-Jörg Vetter.
DWS lehnt Engagement von Ernst & Young ab
Die Prüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) steht derzeit wegen ihrer Rolle als langjähriger Abschlussprüfer der insolventen Wirecard in der Kritik. Der inzwischen aus dem Dax geflogene Zahlungsdienstleister hatte im Juni Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt. In der Folge hatte er Insolvenz angemeldet. Die Münchener Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Wirecard seit 2015 Scheingewinne auswies, und ermittelt wegen gewerbsmässigen Bandenbetrugs.
Bereits am Dienstag hatte die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS ein Engagement von Ernst & Young abgelehnt. Stattdessen schlägt der DWS-Aufsichtsrat den Aktionären vor, auf der Hauptversammlung am 18. November erneut den Konkurrenten KPMG als Wirtschaftsprüfer zu ernennen.
«Diese Entscheidung wurde vorsorglich, einvernehmlich und unter sorgfältiger Abwägung getroffen. Um mögliche zukünftige Konflikte zu vermeiden, die sich aus EYs Rolle als Abschlussprüfer der Wirecard AG ergeben können.» Das hatte ein DWS-Sprecher mitgeteilt.